Analkarzinom-OP | Spezialisten und Informationen

Das Analkarzinom ist ein im Analkanal (Teil des Enddarms) befindlicher bösartiger Tumor, der auch Analkrebs heißt. Bei der Diagnose ist eine operative Behandlung bei einem Facharzt für Proktologie (Enddarmerkrankungen) oder Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums) erforderlich. Die Krankheit ist, je nach Stadium, sehr gut therapierbar und hat gute Heilungschancen.


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Analkarzinom-OP - Weitere Informationen

Hintergrundinformationen zum Analkarzinom

Eine Analkarzinom-OP ist eine operative Therapie, die beim Analkarzinom zum Einsatz kommt. Das Analkarzinom macht deutlich unter fünf Prozent aller Krebserkrankungen im Bereich des Darms aus.

Das Durchschnittsalter der betroffenen Patienten liegt bei 70 Jahren. Der bösartige Tumor ist in den meisten Fällen vollständig chirurgisch entfernbar. Bei vielen Patienten ist eine umfassende Heilung möglich.

Die Behandlung hängt wesentlich vom konkreten Befund ab. Ist der Tumor noch klein und im Anfangsstadium, kann ihn der Arzt meist komplett chirurgisch entfernen.

Zusätzlich kombinieren Ärzte diesen Eingriff mit einer Chemotherapie und Bestrahlung (Radiochemotherapie). Diese Kombination hat sich als besonders wirksam erwiesen, um die Krankheit nachhaltig zu heilen.

Ist der Krebs weit fortgeschritten, lassen sich häufig Ergebnisse erzielen, die eine Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen. Gegebenenfalls entfernen Ärzte hierzu einen Teilbereich des Darms und legen einen künstlichen Darmausgang (Stoma) an. Dies kommt allerdings selten vor und bezieht sich nur auf einen weit ausgedehnten Tumor.

Deutlich verbreiteter sind Operationen, bei denen ein künstlicher Darmausgang nicht erforderlich ist.

Anatomie Rektum und AnalkanalEin Krebs im After (Analkarzinom) entsteht in den Hautzellen unmittelbar um den After oder in der Schleimhaut des Übergangsbereichs von After und Mastdarm (dem Analkanal) @ bilderzwerg /AdobeStock

Gründe für den Eingriff

Primäres Ziel einer Operation ist, die weitere Ausdehnung der Erkrankung und die Entfernung des betroffenen Gewebes zu vermeiden. Ein bösartiger Tumor darf nicht im Körper bleiben, Ärzte sollten ihn daher rasch entfernen.

Weiterhin gilt es, sämtliche Tumorzellen abzutöten und die Analfunktionen in ihrer natürlichen Art (Stuhlgang) zu erhalten. Die möglichst umfassende Lebensqualität steht dabei im Fokus.

In der Regel verständigen sich beteiligte Spezialisten bei einer Tumorkonferenz über das individuelle Vorgehen bei jedem Patienten. Zu diesen Experten zählen Fachärzte aus den Disziplinen:

Nicht immer ist bei der Diagnose Analkarzinom sofort eine chirurgische Operation notwendig.

Vielfach werden bereits mit der Radiochemotherapie sehr gute Ergebnisse erzielt und kann sogar bis zu einer vollständigen Tumorrückbildung führen.

Behandlungsmethoden

Bei den jeweiligen Verfahren kommt es zunächst auf die Tumorgröße und das Krankheitsstadium an. Bei einer entsprechenden Untersuchung stellt der Arzt das Ausmaß fest.

Die Radiochemotherapie steht zu Beginn der Therapie. Bei über 70 Prozent aller Patienten reicht diese Behandlung bereits aus. Erst, wenn im Anschluss noch Reste des Tumors nachweisbar sind, empfiehlt der Arzt eine operative Behandlung.

Bei der kombinierten Chemotherapie und Radiotherapie bestrahlt der Arzt nicht nur das Tumorgebiet. Eine zusätzliche Bestrahlung der Lymphknoten im Becken und den Leisten erhöht die Wahrscheinlichkeit, alle Krebszellen zu beseitigen.

Insbesondere bei der Strahlenbehandlung ist eine Behandlung auf Basis der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) sinnvoll. Sie ist besser an den Tumor angepasst als andere Strahlentherapien.

Eine OP soll sämtliches Tumorgewebe beseitigen. Zu diesem Zweck kommt auch eine Rektumexstirpation (Entfernung des Enddarms) infrage. Der Arzt wendet dieses Vorgehen bei einem sehr weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium oder bei einer Rezidivbildung (Rückkehr der Krankheit) an.

Nachsorge und Prognose

Nachsorge-Untersuchungen nach einer Analkarzinom-OP sind elementar wichtig, um ein Wiederauftreten der Krankheit frühzeitig festzustellen. Auch um weitere Behandlungen rasch zu beginnen.

In den ersten 12 Monaten nach Diagnosestellung sollte eine Kontrolluntersuchung alle drei Monate stattfinden. Im zweiten Jahr halbjährlich und danach einmal im Jahr.

Die Termine für die Nachsorge finden ambulant statt und richten sich inhaltlich nach der erfolgten Behandlung. In der Regel nimmt der Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung vor. Anschließend erfolgt eine Sonografie (Ultraschall) des Bauchraums. Bei Bedarf zieht der Arzt weitere bildgebende Verfahren hinzu.

Dazu gehören:

Neben dem Wahrnehmen der Nachsorgetermine sollten Patienten zusätzlich auf einen gesunden Lebenswandel achten.

Dazu gehört:

  • Eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen 
  • Ausreichend Bewegung, um den Körper gesund zu halten.
  • Eine gute Sexualhygiene, da Virusinfektionen den Krebs begünstigen

Die Prognose (Vorhersage) für die Krankheit ist insgesamt gut. Die hierzu erhobenen statistischen Daten umfassen einen Zeitraum von fünf Jahren nach Feststellung der Krankheit. Demnach leben zu diesem Zeitpunkt noch circa 70 bis 90 Prozent aller betroffenen Patienten.

Risiken und Komplikationen

Bei jeder OP sind prinzipiell gut behandelbare Komplikationen gegeben. Dazu zählen beispielsweise:

  • Störungen der Wundheilung
  • Nachblutungen sowie
  • Infektionen am und im Analkanal

In den ersten Wochen nach der Behandlung sind Schmerzen beim Stuhlgang, Verstopfung oder auch ein Fremdkörpergefühl möglich. Diese Symptome werden mit der Zeit zunehmend weniger.

Auch bei der Radiochemobehandlung kommt es häufiger zu Nebenwirkungen, die jedoch in der Regel nach wenigen Wochen verschwinden. Infrage kommen durchfall ähnliche Symptome, Schmerzen beim Wasserlassen oder Entzündungen im Analbereich.

Die Entzündungen kommen meist von der Strahlenbelastung der intensitätsmodulierten Therapie.

AnalkarzinomEine Operation wird heute nur noch durchgeführt, wenn sich der Tumor unter der Radiochemotherapie nicht vollständig zurückbildet @ jaojormami /AdobeStock

Fazit

Eine Analkrebserkrankung zählt zu den am besten behandelbaren Darmkrebsarten. Wenn Sie betroffen sind, ist es wichtig, sich in die Hände eines Experten für Darmerkrankungen zu begeben.

Informieren Sie sich in Ruhe über Ihre Therapiemöglichkeiten und Ihre Diagnose. Zögern Sie nicht, Ihrem Arzt Fragen zu stellen. Je besser Sie informiert sind, desto sicherer werden Sie sich im weiteren Behandlungsverlauf fühlen.

Quellen

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/analkrebs/symptome-diagnose-therapie-nachsorge-und-re.html
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