Analpolypen OP | Ärzte & Behandlungsinfos

Rund um den Enddarm sowie im Bereich des Afters sind Krankheitsbilder bekannt, deren Symptomen ähneln. Umso wichtiger ist es, dass Sie eine Abklärung bei einem Darmspezialisten vornehmen lassen. Hierbei handelt es sich um Fachärzte aus den Bereichen Chirurgie oder Urologie mit den möglichen Zusatzbezeichnungen Proktologie oder auch Viszeralchirurgie.


Artikelübersicht

Analpolypen-OP - Weitere Informationen

Was sind Analpolypen?

Beschwerden am After werden in den meisten Fällen mit Hämorrhoiden (arteriovenöse Blutgefäßpolster) in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch einige weitere Gewebeveränderungen im Analbereich, die ebenfalls zu Beeinträchtigungen führen.

Eine davon sind die Analpolypen, die grundsätzlich gutartig sind. Sie zeigen sich als gestielte Schleimhautausstülpungen im Analbereich.

Die Untersuchung zur Feststellung der Polypen ist die Proktoskopie (Spiegelung Analkanal). Sie gilt als Basisuntersuchung bei allen Krankheits- und Beschwerdebildern, die den After, den Schließmuskel sowie den Analkanal betreffen.

Bei Bedarf kann der Arzt weitere Untersuchungen vornehmen, wie:

  • Die Rektoskopie (Spiegelung des Enddarms) oder
  • Die Sphinktermanometrie (Druckmessung Schließmuskel)

Die Polypen entstehen üblicherweise durch Reizzustände. Sie stellen Vergrößerungen der kleinen Analpapillen dar und kommen regelmäßig im Zusammenhang mit einer Analfissur (Schleimhauteinriss am After) vor.

In diesem Fall sind unangenehme Empfindungen meist die Regel. Das Auftreten der Polypen ist ansonsten häufig weitgehend beschwerde- und symptomfrei. Wenn sie sich hingegen vergrößern, ist ein Einklemmen möglich. Starke Schmerzen und verstärkter Stuhlgang sind die Folge.

Bei einer Analpolypen-OP klärt Ihr Arzt mit Ihnen, ob eine Beseitigung der Polypen erforderlich ist. Vorher findet eine ausführliche Untersuchung und Diagnostik statt.

Sind lediglich kleinere Exemplare vorhanden, besteht die Behandlung aus entzündungshemmenden Salben.

Bei einer Vergrößerung mit einer Analfissur, schlägt Ihnen der Facharzt in der Regel eine chirurgische Entfernung vor. Sie ist mit tolerierbaren Schmerzen und gut behandelbaren kleineren Blutungen verbunden.

AnalpolypAnalpolypen sind gutartige Vergrößerungen der Analpapillen, die durch Reizungen im Bereich des Afters entstehen @ Sebastian Kaulitzki /AdobeStock

Behandlungsgründe bei Analpolypen

Polypen im Enddarm bemerken Patienten oft selbst nicht. In dem Fall sind sie symptomlos und beeinträchtigen nicht. Sind jedoch Symptome vorhanden, so ist eine genaue Abklärung bei einem Facharzt wichtig, damit er andere Erkrankungen ausschließen kann.

Häufig treten Analpolypen auch als begleitendes Phänomen im Zusammenhang mit einer krankhaften Vergrößerung von Hämorrhoiden in Erscheinung. In dem Fall ist eine Operation wahrscheinlich.

Wenn bei Ihnen keinerlei Beschwerden bestehen, ist eine operative Behandlung voraussichtlich nicht nötig. Eine regelmäßige Begutachtung der Polypen bei Ihrem Arzt ist allerdings empfehlenswert, um den weiteren Verlauf im Blick zu haben.

Sobald Symptome, Beschwerden und unangenehmen Begleiterscheinungen hinzukommen, ist eine OP mit dem Ziel der Polypenentfernung eine Option.

Starke Schmerzen oder eine beginnende Stuhlinkontinenz (Unvermögen, den Stuhlgang zurückzuhalten) sind Anlass für eine chirurgische Entfernung der Polypen.

Bei Polypenformen, die ein zukünftiges Krebsrisiko mit sich bringen, ist eine Beseitigung sehr sinnvoll. Dies ist insbesondere im Bereich des Enddarms der Fall.

Der operative Eingriff erfolgt immer erst nach einer vorausgehenden ausführlichen Untersuchung, um das genaue Verfahren der Operation festzulegen.

OP-Methode bei Analpolypen

Die operative Behandlung hat die Abtragung der Polypen zum Ziel. Hierbei kommt eine Hochfrequenz-Diathermieschlinge zum Einsatz. Der operative Eingriff findet in der Regel unter örtlicher Betäubung statt.

Diese ist für eine schmerzfreie Behandlung erforderlich, da die Analschleimhaut eine hohe Empfindlichkeit aufweist. Der Eingriff ist insgesamt schmerzfrei.

Ihr Operateur wendet für die Operation das Verfahren einer Darmspiegelung (Koloskopie) an. Dabei dehnt er den Darm zunächst durch die Zufuhr von Luft etwas auf.

Er legt die Schlinge um den Polypen und zieht ihn unter Stromeinwirkung zu. Es erfolgen weitere kleine Stromstöße, die den Polyp abtrennen. Dabei ist keine mechanische Kraft notwendig, die die Schleimhaut beschädigt.

Analpolypen-OPDie Abtragung der Polypen erfolgt mit einer Hochfrequenz-Diathermieschlinge @ Iuliia /AdobeStock

Nachsorge und weiterer Verlauf

Der nachfolgende Verlauf hängt grundsätzlich vom Ausgangsbefund ab. Häufig besteht parallel eine zusätzliche Analerkrankung, die in engem Zusammenhang mit den Polypen steht. 

Dazu zählt insbesondere die Analfissur in ihrer chronifizierten Form. Somit variiert die vollständige Heilungsdauer zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen, je nach ärztlicher Diagnose.

Um die Wundheilung selbst aktiv mitzugestalten, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt:

  • Sitzbäder mit entzündungslindernden Substanzen
  • Eine ballaststoffreiche Ernährung und 
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr 

Diese Maßnahmen helfen, Verstopfung zu vermeiden, um das Wundareal nicht durch harten Stuhl zu gefährden.

Eventuelle Risiken und Prognose

Es besteht prinzipiell die Möglichkeit einer kleinen Nachblutung, die jedoch im Normalfall zeitnah endet. Entscheidend ist eine umsichtige Hygiene, um das Risiko einer Wundheilungsstörung so gering wie möglich zu halten. 

Ihr Arzt informiert Sie über die konkreten Pflegemaßnahmen im Detail. 

Hierzu gehören vor allem:

  • Das Sauberhalten der Wunde nach jedem Toilettengang und 
  • Der Verzicht auf Seife bis zur vollständigen Wundheilung

In den ersten Tagen erhalten Sie ein Schmerzmittel und ein mildes Abführmittel. Dieses soll den Druck auf den Schließmuskel vermeiden. 

Die weitere Prognose hängt von der Krankheitsgeschichte und der eigenen Vorsorge ab. Prinzipiell ist es möglich, dass erneut Polypen entstehen

Ein unterstützender Lebensstil, ausreichende Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung helfen, das Risiko zu verringern.

Fazit

Analpolypen haben ihren Ursprung in einem chronischen Reizzustand rund um den Analkanal-Bereich. Im Anfangsstadium handelt es sich um kleine Wucherungen, die harmloser Natur sind. 

Im weiteren Verlauf besteht die Möglichkeit einer Vergrößerung inklusive Schmerzen und Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang. Ihr Proktologe informiert und berät Sie in seiner Funktion als Darmspezialist über die unkomplizierte Polypenentfernung.

Quellen

Quellen

 

https://www.coloproktologen.de/informationen-proktologie/kolo-proktologische-behandlungen.html

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