Die Chemotherapie ist die häufigste Therapieform bei Krebserkrankungen. Der Patient erhält Medikamente (Zytostatika), die die Krebszellen abtöten. Ob und in welcher Stärke dabei Nebenwirkungen auftreten, ist von den eingesetzten Medikamenten und der Dosierung abhängig. Die Chemotherapie ist alleine oder in Kombination mit anderen Therapiemaßnahmen möglich.
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Chemotherapie - Weitere Informationen
Wirkmechanismus von Zytostatika
Um Krebszellen daran zu hindern, sich zu vermehren und auszubreiten, nutzen Mediziner bestimmte Wirkstoffe, die sogenannten Zytostatika.
Zytostatika beziehen sich nur auf Zellen, die sich häufig teilen. Durch die wachstumshemmende Wirkung setzen Spezialisten Zytostatika bei Krebszellen ein. Gesunde Zellen teilen sich nur selten oder gar nicht und sind somit unempfindlich gegenüber den Zytostatika.
Zellen der Schleimhäute und der Haarwurzeln teilen sich ebenfalls häufig. Deshalb führt eine Chemotherapie auch oft zu Haarausfall.
Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Bekannte Nebenwirkungen sind:
- Haarausfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfälle
- Müdigkeit
- Verstärkte Blutungs- und Infektionsanfälligkeit durch Beeinträchtigung der Blutbildung im Knochenmark
Übelkeit und Erbrechen lassen sich heute durch Medikamente gut beherrschen. Spätschäden von Herz, Lunge, Leber, Nieren oder dem Nervensystem werden beobachtet, sind jedoch selten.
Ob und in welcher Stärke Nebenwirkungen auftreten, hängt vor allem von den eingesetzten Medikamenten und von der Dosierung ab. Auch die persönliche Einstellung zur Chemotherapie kann die Stärke der Beeinträchtigung beeinflussen.
Der Patient erhält Zytostatika meist als Infusion @ Seventyfour /AdobeStock
Wann kommt die Chemotherapie zum Einsatz?
Die Dosierung und Art der Anwendung erfolgt nach bewährten und erprobten Schemata. Je nach Zeitpunkt und Ziel unterscheidet man zwischen:
- Kurativ = heilend: Einige Erkrankungen wie Leukämien und Lymphome sind durch Zytostatika heilbar.
- Adjuvant = unterstützend: Die Chemotherapie dient als zusätzliche Methode zur Operation und/oder Bestrahlung. Ziel ist es, noch vorhandene, aber noch nicht nachweisbare Krebszellen im Körper zu erreichen.
- Palliativ = lindernd: Bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung ist trotz Chemotherapie keine Heilung mehr zu erwarten.
Ziele der palliativen Chemotherapie sind:
- Eine Reduzierung des Tumorgewebes (und der Metastasen)
- Eine Rückbildung der Beschwerden und
- Eine Verbesserung und Erhaltung der Lebensqualität
Besprechen Sie mit dem Arzt die Vor- und Nachteile der Chemotherapie. Bitten Sie ihn vor dem Therapiestart, Sie über mögliche Nebenwirkungen aufzuklären.