Delir - Spezialisten und Informationen

23.07.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Der Begriff Delir beschreibt eine vorübergehende psychische Störung, die sich durch Verwirrtheitszustände äußert. Es kann beim Absetzen von Alkohol bei alkoholabhängigen Patienten sowie nach Operationen auftreten.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen und ausgewählte Spezialisten für die Behandlung eines Delirs.

 

ICD-Codes für diese Krankheit: F05

Artikelübersicht

Was versteht man unter einem Delir?

Das Delir (auch Delirium oder Verwirrtheitszustand) ist eine vorübergehende psychische Störung, die das Bewusstsein, die Orientierung und Wahrnehmung beeinflusst. 

Auch körperliche Symptome wie Schwitzen, Bluthochdruck oder erhöhten Puls sind typisch.

Symptome des Delirs

Folgende Symptome können bei einem Delir vorliegen:

  • Störung des Bewusstseins und der Orientierung: Schläfrigkeit und Nicht-Zurechtfinden bzgl. Ort und Zeit
  • Störungen des Wahrnehmens: Halluzinationen und Sehen oder Hören von Dingen, die nicht da sind, wie etwa weiße Mäuse, die durchs Zimmer huschen.
  • Störungen des Denkens: Dazu gehören wahnhafte Überzeugungen, dass jemand sie vergiftet oder bedroht. Auch eine Verwirrtheit des Denkens ist typisch.
  • Körperliche Unruhe, erhöhte Schreckhaftigkeit, depressive Symptome und Angst
  • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus mit nächtlicher Verschlimmerung der Symptome
  • Vegetative Symptome wie Schwitzen, Bluthochdruck, schneller Puls

Der Beginn eines Delirs ist gewöhnlich akut. Die Symptomatik ist im Tagesverlauf typischerweise wechselnd mit besseren und schlechteren Phasen.

Was sind die Ursachen für ein Delir?

Experten gehen davon aus, dass folgende Patienten im Verlauf ihrer stationären Aufenthalte ein Delir entwickeln.

Die Zahlen sind:

  • 10 bis 15 Prozent der Patienten auf chirurgischen Stationen 
  • 15 bis 25 Prozent der Patienten auf internistischen Stationen und 
  • 30 bis 40 Prozent aller Patienten über 65 Jahre 

Bei bestimmten Erkrankungen sind Delire besonders häufig: 

  • Verbrennungen: 20 bis 30 Prozent
  • AIDS: 30 Prozent
  • Herzoperationen: 70 Prozent
  • Hüftgelenksoperationen nach Fraktur:40 bis 50 Prozent

DelirEin Delir ist bei Patienten, die auf Intensivstationen mit dem Leben ringen, häufig @ sudok1 /AdobeStock

Folgende Risikofaktoren bestehen für die Entwicklung eines Delirs:

  • Alter (vor allem alte Menschen und Kleinkinder)
  • Vorbestehende Hirnschädigung (z.B. Alzheimer-Demenz, vaskuläre Demenz)
  • Alkoholabhängigkeit
  • Zuckerkrankheit
  • Fehlernährung
  • Tumoren und andere schwere körperliche Erkrankungen
  • Behandlung mit vielen Medikamenten
  • Fieber
  • Ein bereits früher aufgetretenes Delir

Die häufigsten Ursachen eines Delirs sind:

  • Überhöhte Dosis von Medikamenten wie z.B. bestimmte Antibiotika, Antidepressiva
  • Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)
  • Parkinson-Medikamente
  • Cortison
  • Antiepileptika
  • Entzug von Drogen (v.a. Alkohol) und Medikamenten (v.a. Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, z.B. Valium® oder Tavor®)
  • Erkrankungen des Gehirns
  • Schwere körperliche Erkrankungen
DelirDas Alkoholdelir tritt zumeist im Rahmen des Alkoholentzuges auf @ Nawarit /AdobeStock

Die Behandlung eines Delirs

Ein Delir ist immer ein Notfall, daher ist eine schnelle  Krankenhauseinweisung notwendig. 

Entscheidend für die Behandlung ist, die Ursache des Delirs schnell herauszufinden, um unverzüglich die Behandlung einleiten zu können.

Für die Behandlung gibt es unterschiedliche Maßnahmen. 

Die einen zielen auf die Behandlung der zugrundeliegenden körperlichen Ursachen ab wie z.B.:

  • Kontrolle des Wasser- und Salzhaushaltes 
  • Kontrolle des Blutzuckers
  • Herz-Kreislauf- Überwachung
  • Magenschutz

Die anderen Maßnahmen behandeln psychische Symptome. 

Dazu gehören:

  • Behandlung von Wahnerleben, Halluzinationen und Erregungszuständen mit starken Neuroleptika wie z.B. Haldol® oder Risperdal®
  • Behandlung von Schlafstörungen mit müde machenden Neuroleptika wie z.B. Eunerpan®
  • Für die Behandlung eines Delirs im Rahmen der Alkoholabhängigkeit gibt es besondere Therapieverfahren
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