Hautkrebs: Informationen & Hautkrebs-Spezialisten

11.10.2024
Dr. Claus  Puhlmann
Medizinischer Fachautor
Prof. Dr. med. Stefanie Reich-Schupke
Medizinische Fachlektorin

Von allen Organen kommen an der menschlichen Haut die meisten Gewebeneubildungen (Tumoren) vor. In den meisten Fällen sind diese Tumoren jedoch gutartig. Unter Hautkrebs versteht man bösartige Tumoren. Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland und kann an allen behaarten und unbehaarten Stellen der Haut auftreten. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Hautkrebs-Spezialisten und Zentren.

ICD-Codes für diese Krankheit: C44, C46, L57, D03, C43

Kurzübersicht:

Hautkrebs ist eine bösartige Krebserkrankung der Haut, die sich in verschiedenen Formen äußern kann.


Mediziner unterscheiden zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Von dieser Einteilung hängt die Prognose ab. Zu den gutartigen Hautkrebsformen gehören Basaliome und Plattenepithelkarzinome. Darüber hinaus gibt es Krebsvorstufen.

Weitere Infos über Symptome, Risikofaktoren, Diagnose und Behandlung erfahren Sie hier.

Artikelübersicht

Formen

Meist gutartig, nur selten bösartig

Nicht jeder roter Fleck ist Hautkrebs. Auf der menschlichen Haut kommt eine Vielzahl unterschiedlich gefärbter und verschieden geformter Flecken vor. Die meisten davon sind gutartig.

Bösartige (maligne) Tumoren haben die Fähigkeit:

  • in benachbartes Gewebe einzuwachsen (invasives Wachstum) und
  • über die Blutbahn in andere Organe zu gelangen und dort Tochtergeschwulste (Metastasen) zu bilden

Gutartige (benigne) Tumoren besitzen diese Fähigkeit nicht. In seltenen Fällen kann sich aus einem gutartigen Hauttumor ein bösartiger Hautkrebs entwickeln.

Zu den benignen Hauttumoren oder Hautveränderungen zählen beispielsweise:

  • Verschiedene Formen der epithelialen und melanozytären Nävi (darunter auch Muttermale, Sommersprossen, Leberflecken)
  • Verschiedenste Zysten der Haut und
  • Die seborrhoische Keratose (auch seborrhoische Warze oder Alterswarze)

Die seborrhoische Keratose ist der häufigste Tumor der Haut.

Hautkrebs ist nicht Hautkrebs

Bei den malignen Hauttumoren unterscheiden Mediziner ganz allgemein zwischen dem weißen Hautkrebs und dem schwarzen Hautkrebs.

Die beiden häufigsten Formen des weißen Hautkrebses sind:

  • Basaliome, auch als Basalzellkarzinome oder Basalzellkrebs bezeichnet
  • Plattenepithelkarzinome, auch Stachelzellkarzinome, pinozelluläres Karzinome oder Spinaliome genannt. Diese Hautkrebsarten sind relativ selten und entwickeln sich meist aus aktinischen Keratosen (auch solare Keratosen genannt). Diese gehören zu den häufigsten Hautveränderungen.
  • Schwarzer Hautkrebs wird auch als dunkler Hautkrebs, Melanom oder malignes Melanom bezeichnet.

Krebsvorstufen

Beim Melanom nehmen Mediziner an, dass es sich aus gutartigen Nävi (Muttermalen) entwickeln kann. Gesicherte Erkenntnisse dazu gibt es aber noch nicht.

Das Basalzellkarzinom entsteht dagegen auf unauffälliger Haut, hat also keine Vorstufe.

Häufigkeit

Die Häufigkeit von bösartigen Hauttumoren steigt seit einigen Jahrzehnten stetig an. Daher zählt Hautkrebs inzwischen zu den häufigsten Krebserkrankungen des Menschen.

Insgesamt erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 19.000 Menschen an schwarzem und rund 200.000 Menschen an hellem Hautkrebs.

Der schwarze Hautkrebs, der 4 % aller Krebsneuerkrankungen und 1 % der Krebstodesfälle in Deutschland ausmacht, ist sehr gefährlich.

Symptome

Weißer Hautkrebs kommt vor allem an Körperstellen vor, die besonders intensiv oder dauerhaft der Sonne ausgesetzt sind.

Dazu gehören:

  • das Gesicht (Nase, Lippen, Ohr, Stirn u. a.)
  • die Kopfhaut
  • Hals und Nacken und
  • die Unterarmen und Handrücken

Sie können aber auch in Regionen auftreten, die nur hin und wieder der Sonne ausgesetzt waren.

Schwarzer Hautkrebs tritt häufig an Hautstellen auf, die in der Kindheit und Jugend von schweren Sonnenbränden betroffen waren.

Grundsätzlich kann er sich aber in allen Bereichen der Haut entwickeln, inklusive:

  • der behaarten Kopfhaut
  • den Schleimhäuten des Auges
  • im Mund
  • am Genital (Penis, Hoden, Vulva) sowie an
  • Fuß (auch Fußsohle) und
  • Nagel (Fußnagel und Fingernagel)

Das häufig unauffällige Basalzellkarzinom

Das Basalzellkarzinom zeigt sich zu Beginn meist als eine hautfarbene bis grau-weiße, wenige Millimeter große Verhärtung. Es wächst sehr langsam, aber unaufhaltsam.

Dadurch kann sich das Basalzellkarzinom stark ausdehnen und alle angrenzenden Gewebe zerstören. Je nach Form kann es sich oberflächlich oder in die Tiefe ausdehnen.

Manche Typen wachsen geschwürartig oder flach, andere wiederum knotig, narbig, sehen aus wie ein Ekzem und/oder jucken. Es kommt aber nur selten zur Bildung von Metastasen.

Die schuppende aktinische Keratose und das knotige Plattenepithelkarzinom

Der Hautarzt identifiziert die aktinischen Keratosen durch Inspektion und Abtasten/Bestreichen der Haut. Sie sind nur wenige Millimeter groß, scharf begrenzt haben eine raue, schuppenartige und schwach gerötete Oberfläche. Im Laufe der Zeit bilden sich bräunlich-gelbe Verhornungen, die leicht abzukratzen sind.

Meistens verursachen die aktinischen Keratosen keine Beschwerden.

Manchmal kommt es zu:

  • Juckreiz
  • Berührungsempfindlichkeit oder
  • Entzündungen

Plattenepithelkarzinome entstehen an der Basis dieser Verhornungen häufig als knotige, schnell wachsende Veränderungen. Sie brechen im Zentrum auf und können auch Metastasen bilden.

Der schwarze Hautkrebs muss nicht schwarz sein

Das Melanom zeichnet sich auch durch seine vielfältigen Erscheinungsformen aus:

Die Hautveränderungen sind häufig:

  • bräunlich bis rötlich-blau
  • schwärzlich oder grau-weiß und
  • häufig asymmetrisch

Darüber hinaus kann es nässen und Krusten bilden. Im weiteren Verlauf kann es sich knotig oder oberflächlich ausbreiten. Wächst es in die Tiefe, kann das Melanom relativ schnell Metastasen in anderen Organen bilden.

Schwarzer Hautkrebs wächst in Blutgefäß ein
Schwarzer Hautkrebs kann in die Blutgefäße einwachsen und darüber Krebszellen in andere Organe streuen © Christoph Burgstedt | AdobeStock

Nehmen Sie Hautveränderungen ernst!

Wenn Ihnen Veränderungen an Ihrer Haut auffallen, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt darauf ansprechen.

Merkmale und Anzeichen für Hautkrebs:

  • Der Hautfleck blutet oder juckt
  • Die Struktur und Oberfläche der Hautflecken ändert sich
  • Es bilden sich Krusten
  • Der Hautfleck wird größer
  • Der Hautfleck verändert seine Farbe

Diese Veränderungen und Symptome müssen nicht bedeuten, dass es sich bei einem Hautfleck um Hautkrebs handelt. Sie müssen sie aber ernst nehmen und von einem erfahrenen Dermatologen untersuchen lassen.

Ursachen und Risikofaktoren

UV-Strahlung als Hauptrisikofaktor

Sonnenstrahlung, genauer gesagt die UV-Strahlung, gilt als Hauptrisikofaktor und Ursache für die Entwicklung von Hautkrebs oder dessen Vorstufen.

Durch die UV-Strahlung kommt es zu Schäden an der Erbsubstanz (DNA). Dies kann zu einem unkontrollierten Wachstum der Zellen und schließlich zu Hautkrebs führen.

Es gibt Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass regelmäßige Besucher von Solarien ein erhöhtes Hautkrebsrisiko haben. Bei Personen, die unter 20 Jahren das erste Mal ein Solarium besucht haben, ist das Hautkrebsrisiko besonders erhöht.

Da die Haut von Kindern und Jugendlichen besonders gefährdet ist, besteht in Deutschland ein Sonnenstudio Verbot für Minderjährige.

Mann in Solarium

Das regelmäßige Besuchen von Solarien erhöht das Hautkrebsrisiko © didesign | AdobeStock

Da sich Hautkrebs in der Regel über viele Jahre entwickelt, stellt auch das Alter einen Risikofaktor dar. 

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs an. Besonders erhöht ist das Risiko, wenn bestimmte Körperregionen immer wieder intensiven Kontakt mit UV-Strahlung hatten. Wenn Sie in der Vergangenheit häufiger Sonnenbrände hatten, haben Sie ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Auch Röntgenstrahlen sowie einige chemische Substanzen können Hautveränderungen hervorrufen, aus denen sich Hautkrebs entwickeln kann. 

Zu den Substanzen gehören:

  • Arsen
  • Teer sowie
  • Zytostatika

Immunsupprimierte Patienten sowie solche mit bestimmten genetischen Vorerkrankungen sind ebenfalls einem erhöhten Hautkrebsrisiko ausgesetzt. Insbesondere beim malignen Melanom gibt es Hinweise, dass es auch vererbbar ist.

Risikogruppen

Folgende Personengruppen sind besonders gefährdet:

  • Kinder (insbesondere Babys) und Jugendliche
  • Personen, die schnell zu Sonnenbrand neigen
  • Personen mit heller Haut, hellem oder rotem Haar oder vielen Lentigines (Sonnenbrandflecken, Altersflecken)
  • Personen, die entweder viele, auffällige oder angeborene Muttermale/Leberflecke haben
  • Immunsupprimierte Personen, zum Beispiel nach Organtransplantation
  • Personen, die selbst schon einmal oder bei denen Familienangehörige ersten Grades bereits an Hautkrebs erkrankt waren
  • Personen, die im Freien arbeiten oder die ihre Freizeit in der Sonne verbringen

Untersuchung und Diagnose

Aufgrund dieser Vielfalt an möglichen Erscheinungsformen von Hautkrebs ist die Abklärung durch einen erfahrenen Facharzt unbedingt zu empfehlen. Leider entpuppen sich vermeintlich harmlose Ekzeme oder Muttermale immer wieder als Hautkrebs.

Hautkrebsvorsorge (Hautkrebsscreening)

Sie sollten in regelmäßigen Abständen Ihre Haut von einem erfahrenen Dermatologen anschauen lassen. In Deutschland übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse alle zwei Jahre die Screening-Kosten für diese Krebsvorsorgeuntersuchung.

Kürzere Screening-Abstände sind zu empfehlen:

  • wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, beispielsweise sehr viele Muttermale haben, und
  • Sie schon einmal Hautkrebs hatten

Zu Beginn der Untersuchung sollten Sie den Hautarzt auf Hautveränderungen hinweisen, die Ihnen oder Ihren Angehörigen aufgefallen sind. Teilen Sie ihm auch mit, ob eine Hautstelle juckt, sich rau und schuppig anfühlt oder geblutet hat.

In der Regel verwendet der Hautarzt für die sich nun anschließende Betrachtung der Haut eine spezielle Lupe, ein Dermatoskop.

Mithilfe dieser beleuchteten Lupe kann der Hautarzt verdächtige Stellen genauer betrachten. Häufig ist dann schon eine Aussage möglich, ob es sich nur um eine harmlose Hautveränderung handelt oder nicht.

In manchen Fällen ist es sinnvoll, ein Foto von einer Hautveränderung zu machen. So lassen sich Veränderungen eines Hautflecks in der nächsten Kontrolluntersuchung besser feststellen.

Hautscreening

Die Untersuchung einer verdächtigen Hautauffälligkeit mit dem Dermatoskop © Keith Frith | AdobeStock

Ein spezielles Verfahren, die konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie, kann Melanome von anderen Hautveränderungen unterscheiden. Die Kosten für diese Untersuchung übernehmen allerdings nicht die gesetzlichen Krankenkassen.

Dunkler Hautkrebs oder nicht - die ABCDE-Regel

Mit der ABCDE-Regel kann der Hautarzt eine erste Einschätzung vornehmen, ob es sich um ein Melanom handelt.

Die Buchstaben stehen für folgende Begriffe:

  • A (Asymmetrie, engl. „asymmetry“): Die Hautveränderung ist ungleichmäßig gestaltet (nicht rund); die Beschaffenheit ist heterogen.
  • B (Begrenzung, engl. „border“): Die Hautveränderung ist unregelmäßig, teils scharf, teils unscharf begrenzt.
  • C (Colorit, engl. „color“): Die Farbe der Hautveränderung ist braun, schwarz, blau, rot, weiß oder grau; die Pigmentierung ist uneinheitlich.
  • D (Durchmesser, engl. „diameter“): Die Hautveränderung hat eine Größe von über fünf Millimeter.
  • E (Erhabenheit oder Entwicklung; engl. „elevation“ oder „evolution“): Die Hautveränderung ragt über das Hautniveau oder nimmt an Größe zu

Sie können die ABCDE-Regel auch selbst bei Ihren Leberflecken anwenden und so Veränderungen erkennen. Wenn mindestens ein Merkmal zutrifft, sollten Sie ihn möglichst bald einem Hautarzt zeigen.

Sie sollten aber umgehend einen Dermatologen aufsuchen, wenn der Leberfleck:

  • blutet oder juckt
  • größer wird oder
  • seine Form oder Farbe ändert

Weiterführende Untersuchungen

Wenn sich der Verdacht auf einen bösartigen Hautkrebs durch die histologische Untersuchung bestätigt, schließen sich weitere Untersuchungen an.

Bildgebende Verfahren überprüfen, ob sich bereits Metastasen gebildet haben.

Dazu gehören:

Zusätzlich erfolgen eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls die Bestimmung von Tumormarkern im Blut.

Allgemeines zur Behandlung

Meist keine OP bei aktinischer Keratose

Damit sich eine aktinische Keratose nicht zu einem Plattenepithelkarzinom weiterentwickeln kann, muss der Arzt auch diese behandeln. 

Einzelne aktinische Keratosen behandeln Ärzte häufig mittels Kryotherapie. Dabei friert der Arzt die Hautveränderung mithilfe eines Kältesprays oder im direkten Kontakt mit dem Kältemittel für mehrere Sekunden. Dadurch wird das Gewebe zerstört.

Während der Behandlung spüren Sie eventuell einen lokalen Schmerz. Anschließend kann die Hautstelle etwas anschwellen, und eine Blase kann sich bilden.

In manchen Fällen kann es zu einer Narbenbildung oder Über- oder Unterpigmentierung der behandelten Stelle kommen.

Liegen mehrere aktinische Keratosen vor, kann der Arzt das betroffene Hautareal täglich über mehrere Wochen mit einer Fluorouracil-Creme behandeln. 

Nach einer Phase der Entzündung verschwinden die aktinischen Keratosen schließlich. Das Gewebe ist in der Regel danach nicht vernarbt.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Substanzen, die Sie teilweise über mehrere Monate auftragen müssen.

Die Lichttherapie (photodynamische Therapie) kann aktinische Keratosen effektiv behandeln. Dabei wird eine Creme, die sogenannte Lichtsensibilisatoren enthält, auf die Haut aufgetragen.

Diese Lichtsensibilisatoren reichern sich dann in den aktinischen Keratosen an. Sie zerstören die Tumoren unter Einfluss entweder des Tageslichts oder einer spezifischen künstlichen Lichtquelle.

Eine chirurgische Entfernung von aktinischen Keratosen ist erforderlich, wenn:

  • sich aktinische Keratosen mithilfe der genannten Methoden nicht zurückbilden
  • sie besonders erhaben sind, oder
  • der Verdacht besteht, dass sie bereits in benachbartes Gewebe einwachsen

Hautkrebs wird, wenn möglich, herausgeschnitten

Weißen Hautkrebs entfernen Ärzte komplett chirurgisch. Um auch sicher zu sein, dass der Chirurg das gesamte Krebsgewebe entfernt hat, kommen die Schnittränder zur histologischen Untersuchung.

Falls noch Tumorreste vorhanden sind, muss der Dermatologe diese entfernen.

Nicht immer lassen sich Tumoren operieren. Manchmal liegen sie an Stellen, an denen eine chirurgische Entfernung nicht möglich ist.

Manche Patienten sind auch nicht operationsfähig.

In solchen Fällen kommen unter Umständen folgende Therapien zur Anwendung:

Wenn Ärzte ein Melanom im Frühstadium entdecken, kann die Erkrankung durch eine komplette chirurgische Entfernung des Melanoms heilen.

Gegebenenfalls bedecken Ärzte die Wunde mit einem Hauttransplantat. Sind bereits die Lymphknoten befallen, müssen Ärzte auch diese chirurgisch entfernen.

Beim Vorliegen von Metastasen in anderen Organen oder bei nicht entfernbaren Melanomen kommen folgende Therapien zum Einsatz:

  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie und/oder
  • Andere medikamentöse Therapien

Verlauf und Prognose

Hautkrebs ist im Frühstadium in der Regel heilbar.

Grundsätzlich gilt aber: Je früher Ärzte den Hautkrebs entdecken, desto besser sind die Heilungschancen. Dann können Ärzte ihn herausschneiden, bevor umliegendes Gewebe befallen ist oder bevor sich Metastasen bilden.

Schätzungen zufolge entwickeln sich etwa fünf bis zehn Prozent der aktinischen Keratosen zu einem Plattenepithelkarzinom weiter. 

Die Heilungschancen eines Basalioms liegen bei etwa 95 bis 99 Prozent, die 5-Jahres-Überlebensrate eines Melanoms beträgt heute etwa 85 Prozent.

Je nach Hautkrebsart und Tumorstadium sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen empfehlenswert. Dabei inspizieren Ärzte die Stelle, an der der Tumor lag und die gesamte übrige Haut sorgfältig.

Er tastet die Lymphknoten ab, gegebenenfalls kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Der Arzt bestimmt auch Tumormarker. 

So kann er einen eventuell erneut gewachsenen oder ein an anderer Stelle auftretender Tumor frühzeitig erkennen und behandeln.

Vorbeugung

Vermeiden Sie Sonnenbrand und übermäßige Sonnenbestrahlung!

UV-Strahlung ist der Hauptrisikofaktor für Hautkrebs und ihre Vorstufen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen und einem Sonnenbrand vorbeugen.

Verwenden Sie konsequent haut bedeckende Kleidung (den Kopf nicht vergessen!) und an ungeschützten Stellen Sonnenschutzmittel mit adäquatem Lichtschutzfaktor. Auch Hautstellen mit einer aktinischen Keratose sollten Sie mit einer Sonnencreme schützen.

Sonnenschutzmittel müssen Sie ausreichend dick, gleichmäßig und wiederholt (zum Beispiel nach dem Baden) auftragen. Beachten Sie aber, dass Sonnenschutzmittel nicht geeignet ist, um den Aufenthalt in der Sonne zu verlängern. Auch nicht durch wiederholtes Auftragen!

Frau mit Sonnenhut

Das Tragen eines Sonnenschutzes in der Sonne ist eine gute Vorbeugung gegen Hautkrebs © AustrianImages.com | AdobeStock

Ihre Haut kann sich besser an die Sonne gewöhnen, wenn Sie sich regelmäßig und kurz in der Sonne aufhalten. Die Haut sollte sich dabei nicht röten. 

Das ist im Frühjahr und zu Beginn des Urlaubs in Regionen mit höherer UV-Strahlung (Gebirge oder im Süden) wichtig.

Bei starker Sonneneinstrahlung sollten Sie eine geeignete Sonnenbrille benutzen. Schauen Sie auch nie direkt in die Sonne - selbst dann nicht, wenn Sie eine Sonnenbrille tragen.

Da Menschen, die häufig ins Solarium gehen ein erhöhtes Hautkrebsrisiko aufweisen, sollten Sie auf regelmäßige Solarienbesuche verzichten. Kindern und Jugendlichen ist der Besuch eines Sonnenstudios ohnehin verboten.

Vorbeugung fängt bereits als Kind an

Achten Sie auch darauf, dass Ihre Kinder keinen Sonnenbrand bekommen. Säuglinge sollten am besten überhaupt nicht der Sonne ausgesetzt werden. 

Ziehen Sie Ihren Kindern bei starker Sonnenstrahlung Kleidung an, die die Haut auch an den Armen und Beinen bedeckt.

Eine Kappe mit breiterer Krempe schützt das Gesicht und den Nacken und eine geeignete Sonnenbrille die Augen Ihres Kindes.


Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Hautkrebs

Was ist Hautkrebs?

Hautkrebs ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene bösartige (maligne) Hauterkrankungen. Er entsteht durch unkontrolliertes Wachstum von Hautzellen und kann verschiedene Formen annehmen.

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

Die Hauptformen des Hautkrebses sind:

  • Basalzellkarzinom (Basaliom): Die häufigste Form des Hautkrebses, die selten metastasiert.

  • Plattenepithelkarzinom (Spinaliom): Kann in tiefere Hautschichten eindringen und gelegentlich metastasieren.

  • Malignes Melanom: Die gefährlichste Form, da sie frühzeitig metastasieren kann.

Was sind die Risikofaktoren für Hautkrebs?

Zu den Hauptursachen gehören:

  • UV-Strahlung: Übermäßige Sonnenexposition und Solariumbesuche erhöhen das Risiko.

  • Heller Hauttyp: Menschen mit heller Haut, roten oder blonden Haaren und blauen Augen sind besonders gefährdet.

  • Familiäre Vorbelastung: Genetische Faktoren können das Risiko steigern.

  • Immunsuppression: Ein geschwächtes Immunsystem kann die Entstehung von Hautkrebs begünstigen.

Wie erkennt man Hautkrebs?

Anzeichen können sein:

  • Veränderungen an bestehenden Muttermalen: Größe, Farbe, Form oder Rand können sich verändern.

  • Neue Hautveränderungen: Entstehung neuer Flecken oder Knoten.

  • Nicht heilende Wunden: Sich nicht schließende oder blutende Hautstellen.

Die ABCDE-Regel hilft bei der Selbstuntersuchung:

  • Asymmetrie

  • Begrenzung (unregelmäßig)

  • Color (unterschiedliche Farben)

  • Durchmesser (größer als 5 mm)

  • Erhabenheit oder Entwicklung (Veränderung über die Zeit)

Wie wird Hautkrebs diagnostiziert?

Ein Dermatologe führt eine gründliche Hautuntersuchung durch. Bei Verdacht auf Hautkrebs wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und histologisch untersucht, um die Diagnose zu bestätigen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung hängt von der Art und dem Stadium des Hautkrebses ab:

  • Chirurgische Entfernung: Die häufigste Methode, bei der der Tumor operativ entfernt wird.

  • Strahlentherapie: Einsatz bei bestimmten Tumorarten oder wenn eine Operation nicht möglich ist.

  • Medikamentöse Therapien: Einsatz von Immuntherapien oder zielgerichteten Therapien, insbesondere beim malignen Melanom.

Wie kann man Hautkrebs vorbeugen?

Präventionsmaßnahmen umfassen:

  • Sonnenschutz: Verwendung von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Schutzkleidung und Meidung der Mittagssonne.

  • Verzicht auf Solariumbesuche: Künstliche UV-Strahlung erhöht das Risiko erheblich.

  • Regelmäßige Hautuntersuchungen: Früherkennung durch Selbstuntersuchung und dermatologische Kontrollen.

Wie sind die Heilungschancen bei Hautkrebs?

Die Prognose hängt von der Krebsart und dem Stadium ab:

  • Basalzellkarzinom: Sehr gute Heilungschancen bei frühzeitiger Behandlung.

  • Plattenepithelkarzinom: Gute Prognose, wenn früh erkannt und behandelt.

  • Malignes Melanom: Die Heilungschancen sind stark abhängig vom Stadium; frühe Erkennung ist entscheidend.

Wie oft sollte man zur Hautkrebsvorsorge gehen?

In Deutschland wird Erwachsenen ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein kostenloses Hautkrebsscreening angeboten. Bei erhöhtem Risiko oder auffälligen Hautveränderungen sind häufigere Kontrollen sinnvoll.


Quellen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft, Stiftung Deutsche Krebshilfe (2019) Melanom. Eine Leitlinie zur Untersuchung, Behandlung und Nachsorge des schwarzen Hautkrebses. Patientenleitlinie. Leitlinienprogramm Onkologie, Berlin
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe (2020) S3-Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut. Kurzversion 1.1. AWMF-Registernummer: 032/022OL. Leitlinienprogramm Onkologie, Berlin
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe (2020) S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs. Konsultationsfassung. Leitlinienprogramm Onkologie, Berlin
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe (2020) S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms. AWMF-Register-Nummer: 032/024OL. Leitlinienprogramm Onkologie, Berlin
  • Sterry W, Stockfleth E (2018) Maligne epitheliale Tumoren. In: Plewig G, RuzickaT, Kaufmann R, Hertl M (Hrsg.) Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer Berlin
  • Fritsch P, Schwarz T (2018) Dermatologie Venerologie. Kap. 17 Neoplasien (Tumoren) und tumorähnliche Läsionen der Haut. Springer, Berlin
  • Zouboulis CC, Röhrs H (2005) Kryochirurgische Behandlung aktinischer Keratosen mit evidenzbasierter Übersicht. Hautarzt 56:353–358
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