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Protonentherapie - Weitere Informationen
Was ist Protonentherapie?
Tumore, die schwer zugänglich sind, können Ärzte nur schwer operieren. Diese Patienten erhalten daher oft eine Bestrahlung. Die Protonentherapie gehört zur Strahlentherapie. Protonen sind energiegeladene Teilchen, die durch Gewebe und Organe eindringen und Energie am Tumor freisetzen. Diese Energie schädigt das Tumorgewebe und es stirbt ab.
Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland spezialisierte Zentren für Protonentherapie.
Die Vorteile der Protonentherapie
Protonen haben eine besondere Eigenschaft: Sie werden im Gewebe langsamer und können daher in eine bestimmte Tiefe eindringen. Dort geben die Teilchen ihre Energie ab und schädigen die Krebszellen, ohne zu viel gesundes Gewebe zu zerstören.
Wie läuft die Protonentherapie ab?
In einem Synchrotron oder Zyklotron werden Protonen auf etwas mehr als die Hälfte der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Magnete bündeln die Protonen zu einem Strahl, der in das Gewebe eindringt und sich auf den Tumor richtet.
Je nach Stärke der Protonenbündelung, stehen zwei Bestrahlungsoptionen zur Verfügung:
- Punktgenau („Pencil Beam Scanning“)
- Gestreut („Scattering“)
Beim Pencil Beam Scanning trifft der Protonenstrahl gebündelt auf das Tumorgewebe ein (wie mit einer Bleistiftspitze). Beim Scattering spricht man von einem gestreuten Protonenstrahl, der eher breit ist.
Die exakte Planung der Protonentherapie erfolgt mit CT-Aufnahmen, die die erforderliche Eindringtiefe und Ausdehnung bestimmen. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass Ärzte krankes (und nicht gesundes) Gewebe behandeln.
Die Protonentherapie ist eine moderne Form der Strahlentherapie, die exakt auf den Tumor ausgerichtet werden kann @ Thomas /AdobeStock
Bei welchen Tumoren wird die Protonentherapie eingesetzt?
Die Protonentherapie kommt dann zum Einsatz, wenn ein Tumor in einem strahlungsempfindlichen Organ oder in einem empfindlichen Körperbereich liegt.
Hierzu gehören:
- Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom
- Hirntumoren
- Kopf-Hals-Tumoren
- inoperable Leber- und Pankreaskarzinome
- Prostatakarzinom
- Metastasen,
- Sarkome
- Tumoren des Auges (Retinoblastom)
Weltweit haben bis 2019 etwa 200.000 Krebspatienten eine Protonentherapie erhalten. Die Tendenz ist weiterhin steigend.
Die Protonentherapie-Zentren in Deutschland
Aktuell gibt es in Deutschland 5 große Protonentherapie-Zentren. Durch die 5 aktiven Zentren umit deren Protonentherapie-Spezialisten ist eine bedarfsgerechte Versorgung im Norden, Süden, Osten und Westen weitestgehend sichergestellt.
Die Protonentherapie-Zentren in Deutschland:
- Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen
- Ionenstrahl-Therapiezentrum Heidelberg
- Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT)
- Universitäts-Protonen-Therapie Dresden
- im Bereich der Augentumoren Berlin Protonen an der Charité
Quellen
der-niedergelassene-arzt.de/medizin/kategorie/urologie-1/neues-verfahren-erhoeht-praezision-der-protonentherapie
flexikon.doccheck.com/de/Protonentherapie