Auch wenn Paare sich für ein Baby entscheiden, ist es manchmal nicht so einfach, schwanger zu werden. Manchmal sind Stress oder Hormonschwankungen mitverantwortlich, dass es nicht klappt.
Sobald körperliche Probleme der Grund sind, kann eine künstliche Befruchtung sinnvoll sein.
Die PICSI (Physiologische Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) ist ein modernes Verfahren zur Selektion von Spermien, die ein bestimmtes Reifestadium haben. Spermien mit fehlerhafter Chromosomenzahl sortieren Ärzte aus. Das Ziel ist die Abortrate zu minimieren.
Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, kann es an der Qualität der Samenzellen liegen. Die Form und die Beweglichkeit der Spermien sind bei der Auswahl ebenso wichtig wie der Reifezustand.
Die Physiologische Intrazytoplasmatische Spermieninjektion ist eine Erweiterung der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI). Bei der ICSI injizieren Ärzte die Spermien direkt in die Eizellen.
Im Gegensatz zum ICSI-Verfahren verwenden Mediziner bei der PICSI spezielle, hyaluronanbeschichtete Schalen, an die sich nur reife Spermien binden können. Der Grund: Nur sie besitzen einen Hyaluronanrezeptor am Spermienkopf.
Nützlich ist auch, dass Hyaluronan eine wesentliche Komponente der Hülle ist, die die Eizelle umgibt (Zona Pellucida). Daher können sich auch im natürlichen Prozess nur reife Spermien an das Hyaluronan der Eizellhülle binden. Sie dringen dann schließlich zur Eizelle durch.
Künstliche Befruchtung unter dem Mikroskop @ DAntes /AdobeStock
Grundsätzlich gibt es mehrere Methoden der künstlichen Befruchtung. Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich in der Art und Weise, wie und wo Samen- und Eizellen aufeinander treffen:
- Im „Reagenzglas“ oder
- Im menschlichen Körper
Bei der künstlichen Befruchtung außerhalb des Körpers kann eine natürliche Verschmelzung von Spermium und Eizelle in einer Schale erfolgen.
Möglich ist auch, dass Ärzte das Spermium mittels Mikromanipulation direkt in das Zytoplasma der Eizelle injizieren.
Bei einer Insemination hingegen bringen Ärzte die aufbereiteten Spermien in den Uterus der Frau. Die Verschmelzung der Spermien mit der Eizelle erfolgt auf natürlichem Weg im Eileiter der Frau.
Viele Paare lassen überzählige befruchtete Eizellen einfrieren (Kryokonservierung). Ein Vorrat sozusagen, falls es nicht beim ersten Mal mit derSchwangerschaft klappt oder wenn ein weiterer Kinderwunsch besteht.
Die bei der künstlichen Befruchtung angewendete Hormontherapie ermöglicht das Heranreifen mehrerer Follikel in einem Zyklus und einen kontrollierten Eisprung.
Zu den vielversprechenden Medikamenten zählen:
- Das Follikelstimulierende Hormon (FSH)
- Das Humane Menopausengonadotropin (HMG)
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen meist einen Teil der Kosten, wobei Paare die Voruntersuchungen gewöhnlich zu 100 Prozent bezahlen müssen.
Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen jedes Verfahren, wobei Paare einen Eigenanteil leisten müssen. Wie hoch die Kosten sind, hängt von der Therapie und der Anzahl der künstlichen Befruchtungen ab.
Bei eingeschränkter Spermienqualität und/oder Spermienkonzentration wenden Ärzte das ICSI-Verfahren an. Hierbei injizieren sie ein Spermium mittels Mikromanipulation direkt in die Eizelle.
Die IMSI (Intrazytoplasmatische morphologisch selektierte Spermieninjektion) ist eine Erweiterung der ICSI, bei der Experten die Spermien vorher untersuchen. Durch die starke Vergrößerung können sie normal geformte Spermien ohne Vakuolen (flüssigkeitsgefüllter Hohlraum) für die Injektion auswählen.
Die PICSI (Physiologische Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) ist eine Erweiterung der ICSI. Hier können Experten gezielt reife Spermien selektieren. Die Gefahr, Spermien mit fehlerhafter Chromosomenanzahl zu verwenden, ist dadurch nicht vorhanden.
Kryokonservierung: Wenn es beim ersten Mal nicht klappt
Da eine Schwangerschaft nicht immer beim ersten Versuch der künstlichen Befruchtung eintritt. Oder auch wenn ein Paar ein Geschwisterkind haben möchte, besteht die Möglichkeit, überzählige, befruchtete Eizellen einfrieren zu lassen. So können Sie sich eine weitere Stimulation und Eizellentnahme (Follikelpunktion) ersparen. Diese Methode heißt Kryokonservierung.
Durch die Kryokonservierung können Frauen ihre Eizellen für später aufbewahren @ sola_sola /AdobeStock
Sie eignet sich nicht nur für Kinderwunsch-Paare, sondern auch für junge Frauen, die ihre Eizellen für später aufbewahren wollen. In diesem Fall spricht man vom „Social Freezing“.
Die Kryokonservierung eignet sich auch für Männer, die sich eine keimzellschädigende Therapie (Chemotherapie) vor sich haben. Sie können zur Sicherheit eine „Reserve“ anlegen, falls sie sich für eine Sterilisation entscheiden.