Neuropathische Schmerzen – Spezialisten für Nervenschmerzen finden

03.09.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Neuropathische Schmerzen (Nervenschmerzen) zählen zum Formkreis der chronischen Schmerzen. Neuropathische Schmerzen entstehen durch eine direkte Schädigung von sensomotorischen Nervenstrukturen und sind nur schwer zu behandeln.

Weitere Informationen zu neuropathischen Schmerzen finden Sie weiter unten.

Artikelübersicht

Ursachen von Nervenschmerzen

Neuropathische Schmerzen entstehen durch Nervenschädigungen der peripheren oder zentralen Nervenstrukturen. Als Ursache kommen viele Faktoren in Betracht. 

Häufige Ursachen sind:

  • Schädigungen der Nerven durch Verletzungen (Operationen oder Bandscheibenvorfall)
  • Infektionen durch eine Gürtelrose 
  • Schlecht eingestellter Diabetes
  • Chemotherapie
  • Multiple Sklerose
  • Schlaganfall
NervenzellenNervenzellen © ktsdesign / Fotolia

Welche Symptome sind charakteristisch bei Nervenschmerzen?

Neuropathische Schmerzen gehen typischerweise mit einer Störung der Hautsensibilität einher. 

Patienten, die an Nervenschmerzen leiden, reagieren auf äußere Reize wie Wärme, Kälte und Druck überempfindlich oder vermindert (Taubheitsgefühl). Dazu kommen brennende Schmerzen und plötzlich einschießende Schmerzattacken von hoher Intensität.

Nervenschmerzen NeuralgieNervenschmerzen  @ vectorfusionart / Fotolia

Die Diagnose von Nervenschmerzen

Zuerst erfolgt das Gespräch mit dem Arzt (Anamnese). Dabei klären Arzt und Patient die Krankengeschichte und das Auftreten sowie die Art und Weise der Schmerzen.

Anschließend erfolgt die neurologische Untersuchung, bei der der Arzt die Hautsensibilität prüft. Über diagnostische Verfahren, wie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, kann der Arzt Nervenschädigungen ermitteln. 

Häufig kommen auch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (MRT) zur Sichtbarmachung der Nervenschädigungen zum Einsatz.

Die Behandlung von neuropathischen Schmerzen

Die Therapie neuropathischer Schmerzen gestaltet sich zumeist als langwierig und schwierig. Eine absolute Schmerzfreiheit ist nur selten möglich. 

Der Schmerzspezialist sollte mit dem Patienten von Anfang an realistische Behandlungsziele festlegen. 

Diese definiert die Deutsche Schmerzgesellschaft (DGS) wie folgt:

  • Schmerzreduktion um > 30-50%
  • Verbesserung der Schlafqualität
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Erhalt der sozialen Aktivitäten und Beziehungen
  • Erhalt der Arbeitsfähigkeit

Im Mittelpunkt der Schmerztherapie bei neuropathischen Schmerzen steht die medikamentöse Schmerztherapie. Um die richtige Medikation zu finden, ist ein geduldiges Ausprobieren der optimalen Medikamentenkombination bei Arzt und Patient notwendig.

Neuropathische Schmerzen sind bei jedem Patienten unterschiedlich, sodass es kein Patentrezept zur Therapie gibt.

Begleitend können alternative Methoden zur Schmerzreduktion zum Einsatz kommen, wie:

  • Nervenblockaden
  • Infiltrationen
  • Elektrische Nervenstimulation
  • Physikalische Maßnahmen
  • Ergotherapie und 
  • Psychotherapie 

Eine Therapiemöglichkeit zeigt das folgende Video:

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Chronifizierung von Nervenschmerzen vorbeugen

Die moderne Schmerzforschung geht davon aus, dass sich jeder akute Schmerz zu einem chronischen Schmerz entwickeln kann

Darum sollte eine adäquate Schmerztherapie so früh wie möglich und so intensiv wie nötig ansetzen. Durchhalteparolen nützen dem Schmerzpatienten nichts und setzen ihn zusätzlich unter Druck. 

Ärzte sollten dem Patienten auch die Angst nehmen, unnötige Medikamente einnehmen zu müssen. 

Nur wenn eine Schmerztherapie frühzeitig beginnt, ist eine Verhinderung der Schmerzchronifizierung möglich.

Quellen:

http://www.neuro.med.tu-muenchen.de/dfns/patienten/Def_NeP.html

http://www.schmerzliga.de/nervenschmerzen.html

http://www.aerzteblatt.de/archiv/64643/Diagnostik-und-Therapie-neuropathischer-Schmerzen

http://www.dgss.org/patienteninformationen/schmerzerkrankungen/nervenschmerz/

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