Bronchologie | Spezialisten und Informationen

Die Bronchologie beschäftigt sich mit der Vorbeugung (Prophylaxe), Erkennung (Diagnose) und Behandlung der Krankheiten im Bereich der Bronchien (Bronchialerkrankungen). Doch welche Erkrankungen der Bronchien unterscheiden die Ärzte in der Bronchologie? Und welche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden werden in der Bronchologie angewandt?

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Bronchologie - Weitere Informationen

Aufbau des Bronchialsystems mit seinen Bronchien

Das Bronchialsystem fasst die Luftwege innerhalb der Lunge zusammen.

Luftröhre und Bronchien dienen dem Transport der Luft, der Gasaustausch findet in den Alveolen (Luftbläschen) statt. Dort nimmt das Blut den Sauerstoff aus der Atemluft auf und gibt das Kohlendioxid an die auszuatmende Luft ab.

Die menschliche Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln. Der linke Lungenflügel besteht aus zwei Lungenlappen, der rechte aus drei Lungenlappen.

Da die Lunge keine Muskulatur besitzt, erfolgt das Einatmen (Inspiration) mit dem Zwerchfell und der Rippenmuskulatur. Die Ausatmung (Exspiration) erfolgt meist passiv.

Mund oder Nase nehmen die Atemluft auf, sie gelangt anschließend in die Luftröhre (Trachea). Dort teilt sie sich in die beiden Hauptbronchien auf.

Jeder Hauptbronchus befindet sich innerhalb eines Lungenflügels. Die linke Lunge ist kleiner als die rechte und hat nur zwei Lungenflügel. Die rechte Lunge hat drei. Daher teilt sich der linke Hauptbronchus in zwei und der rechte in drei kleinere Bronchien (Lappenbronchien) auf.

Die Lappenbronchien wiederum teilen sich in noch kleinere Bronchien (Segmentbronchien) auf. Diese teilen sich zunächst in die Rami subsegmentales und dann in die Bronchiolen weiter auf. Sie enden schließlich in den Lungenbläschen (Alveolen).

Der letzte, untere Teil der Bronchiolen und die Alveolen sind am Gasaustausch beteiligt. Der übrige Teil (Hauptbronchus, Bronchien, oberer Abschnitt der Bronchiolen) leitet nur die Luft weiter (konduktiver oder luftleitender Abschnitt).

Anatomie Atemwege

Anatomie der menschlichen Atemwege @ bilderzwerg/AdobeStock

Ausgewählte Erkrankungen im Bereich der Bronchien

Zu den bekanntesten Lungen- und Bronchialkrankheiten, die die Lungen- und Bronchialheilkunde diagnostiziert und behandelt, gehören:

  • Asthma bronchiale
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Chronische Bronchitis und
  • Chronischer Husten

Weitere häufig vorkommende Krankheiten in der Bronchologie sind:

  • Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Lungenfibrose
  • Schlafbezogene Atemstörungen und
  • Allergische Erkrankungen der Atemwege

LungenfibroseBei einer Lungenfibrose kommt es zum Umbau von Gewebe der Lunge und zu zunehmendem Verlust der Lungenfunktion @ Mohwet /AdobeStock

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale, häufig nur als Asthma bezeichnet, ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Bronchien. Die Entzündung kann zu anfallsartiger Atemnot durch Verengungen der Bronchien (Bronchialobstruktion) führen.

Dabei entsteht vermehrt Schleim, die Bronchialmuskulatur verkrampft sich, und es bilden sich Ödeme der Bronchialschleimhaut.

Ein Asthmaanfall kann wenige Sekunden bis zu mehreren Stunden dauern. Die Bronchien bei Asthmatikern reagieren auf bestimmte, harmlose Reize (psychische Belastung, Überanstrengung) mit zunehmender Empfindlichkeit und verengen sich krampfartig.

Auslöser können sein:

  • Allergene
  • Atemwegsinfektionen
  • Kälte
  • Arzneimittel und
  • Verunreinigte Luft

Asthma lässt sich anhand der Krankengeschichte, einer körperlichen Untersuchung und mithilfe von Lungenfunktionstests und Allergietests diagnostizieren.

Die Behandlung besteht bei allergischem Asthma in der Vermeidung des Allergens. Bei einem akuten Asthmaanfall lindert ein Asthmaspray die Symptome. Bei sehr schweren Anfällen spritzt der Arzt das Arzneimittel direkt in die Vene.

Asthma In Deutschland leiden etwa 3,5 Millionen Menschen an Asthma @ Orawan /AdobeStock

Bronchiektasie (Bronchiektasen)

Bronchiektasen sind irreversible zylindrische, spindelförmige oder sackförmige Erweiterungen der Bronchien, die entweder angeboren oder erworben sind. Die Ausweitungen sind aufgrund einer bakteriellen Infektion mit eitrigem Sekret gefüllt.

Bronchiektasen

Unter Bronchiektasen versteht man erweiterte, oft mit Sekret gefüllte Bronchien, die ständige Entzündungs- und Infektionsherde im Körper darstellen@ joshya /AdobeStock

Die Bronchiektasie ist durch Husten und großvolumigen, süßlich oder faulig riechenden Auswurf gekennzeichnet.

Unbehandelt können diverse Komplikationen auftreten, wie:

  • Lungenentzündung
  • Pilzbefall der Lunge
  • bakterieller Befall anderer Organe
  • aber auch Bluthusten (Hämoptyse) und
  • langfristig ein Cor pulmonale (sog. Lungenherz mit stark erweiterter rechter Herzkammer)

Platzen Bronchiektasen, kann dies zu einer Ansammlung von eitriger Flüssigkeit (sog. Empyem) im Thorax führen.

In der Bronchologie lassen sich Bronchiektasen durch Beschwerden (Husten, typischer Auswurf) oder mittels Lungenfunktionsuntersuchung und Röntgenaufnahmen diagnostizieren. 

Mittels Computertomographie lassen sich die Bronchiektasen anhand der typischen Erweiterungen der Bronchien nachweisen. Gelegentlich kommt eine Bronchoskopie zur Entnahme einer Schleimprobe zum Einsatz.

Als wichtiger Bestandteil gilt in der Bronchologie zur Behandlung der Bronchiektasen das Lösen des Schleims. Dazu gehört auch die tägliche Bronchialtoilette (Abhusten des Schleims in Knie-Ellenbogen-Lage). Darüber hinaus können auch Medikamente gegen die Symptome und Beschwerden eingesetzt werden:

Mukolytika verdünnen das Sekret in den Bronchien bzw. den Bronchiektasen und erleichtern somit das Abhusten,

Bronchodilatatoren erweitern die Bronchien und erleichtern dadurch die Atmung,

Antibiotika bekämpfen die bakterielle Infektion.

Die Bronchiektasie benötigt in folgenden Fällen eine chirurgische Entfernung:

  • Die Bronchiektasie spricht nicht auf die Therapie an
  • Es liegt nur ein einseitiger Befall mit Bronchiektasen vor
  • Es kommt zu bedrohlichem Bluthusten

Bronchitis

Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien. Sie kann akut oder chronisch sein. Eine chronische Bronchitis ist definiert durch Husten und Auswurf an den meisten Tagen über drei Monate in zwei Jahren.

Ursache der chronischen Bronchitis sind keine Erreger, sondern Zigarettenrauch (bzw. deren Inhaltsstoffe) oder andere eingeatmete Reizstoffe.

Eine akute Bronchitis hingegen ist eine neu entstandene Entzündung der Schleimhaut der Bronchien.

Sie äußert sich durch:

  • Husten
  • Schleimbildung
  • Fieber und
  • Weiteren unspezifischen Symptomen

Auslöser dieser Bronchialerkrankung sind meist Viren, in seltenen Fällen auch Bakterien. Daher heilt die akute Bronchitis in der Regel auch ohne medikamentöse Behandlung aus. Nur bei bakterieller Ursache ist ein Antibiotikum wirksam.

Damit eine akute Bronchitis nicht chronisch wird, muss der Patient die auslösenden Reizstoffe (Stäube, Gase oder Dämpfe) vermeiden.

Es gibt einige Arzneimittel, die die Symptome der chronischen Bronchitis lindern.

BronchitisTypische Symptome einer Bronchitisa sind Husten, Abhusten von Schleim und Halsschmerzen durch die Reizung der Atemwege @ Africa Studio /AdobeStock

Bronchopulmonale Dysplasie

Die bronchopulmonale Dysplasie ist eine chronische Erkrankung der Bronchien und der Lunge bei Früh- und Neugeborenen.

Sie entsteht häufig durch:

  • eine künstliche Beatmung
  • ein Atemnotsyndrom oder
  • ein Mekoniumaspirationssyndrom (durch Einatmen des ersten Stuhls eines Neugeborenen [Mekonium] kommt es zu schwerer Atemnot)

Die bronchopulmonale Dysplasie ist die am häufigsten auftretende Komplikation in der Früh- und Neugeborenen Intensivmedizin. Dabei besteht ein zusätzlicher Sauerstoffbedarf, der über die Neugeborenenperiode hinausgeht.

Eine bronchopulmonale Dysplasie zeigt sich durch:

  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Vertieftes und angestrengtes Atmen
  • Vermehrte Schleimbildung in den Bronchien
  • Husten
  • Wachstumsverzögerung und
  • Bläuliche Haut und Schleimhaut

Die Therapie besteht primär aus einer Gabe von Sauerstoff. Je nach Symptomatik können weitere medikamentöse und konservative Therapien erforderlich sein wie:

  • Entwässernde Medikamente bei Lungenödem Bronchospasmolytika bei Verengung der Atemwege
  • Physiotherapie

Chronischer Husten

Ein Husten ist chronisch, wenn er länger als drei bis vier Wochen anhält. Ein Arzt sollte ihn immer abklären, da Husten ein Symptom einer zugrundeliegenden Krankheit ist.

Häufige Ursachen für chronischen Husten sind:

  • Wiederholte Atemwegsinfektionen
  • Jahrelanges Rauchen (Raucherhusten) oder
  • Schädigung durch Industriestäube

Bei der Untersuchung achtet der Arzt auf schädliche Reize ( Zigarettenrauch), Arzneimittelnebenwirkungen und Krankheiten, bei denen Husten als Symptom auftritt.

Diese sind zum Beispiel:

  • Chronische Bronchitis
  • COPD
  • Asthma bronchiale
  • Lungenentzündung
  • Lungenemphysem (Zerstörung der Lungenbläschen),
  • Bronchialkarzinom (Bronchialtumor) und
  • Allergien
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) umfasst eine Gruppe von Krankheiten der Bronchien und Lunge. Dabei sind die Bronchien dauerhaft verengt.

COPD äußert sich durch:

  • Husten
  • Vermehrten Auswurf und
  • Atemnot bei Belastung

Dazu gehören vor allem die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Kennzeichnend ist bei beiden die erschwerte Ausatmung.

Die Verengung (Obstruktion) der Bronchien ist meist Folge des Rauchens. Aber auch Staub, Dämpfe und Gase können COPD verursachen.

Eine COPD ist nicht heilbar. Medikamente lindern die Symptome und die Anzahl der Hustenanfälle verringert sich. So schreitet die Bronchialerkrankung nicht weiter fort.

Auch die körperliche Belastbarkeit verbessert sich, Rückfälle und Komplikationen lassen sich so vorbeugen. Die Lebensqualität und die Lebenserwartung erhöhen sich.

COPDBei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist die Lunge geschädigt und die Atemwege sind verengt @ Angelov /AdobeStock

Bronchialkarzinom

Krebs an der Lunge oder an den Bronchien heißt Lungenkrebs (Lungenkarzinom) oder Bronchialkarzinom (Bronchialkrebs).

Ein Bronchialkarzinom ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Als Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Bronchialkarzinoms ist das Rauchen.

Bei 80-90% der männlichen und bei 30- 60% der weiblichen Patienten mit Bronchialkarzinom ist Zigarettenrauch die Hauptursache.

Weitere Risikofaktoren für ein Bronchialkarzinom sind:

  • eingeatmete Stäube und Dämpfe am Arbeitsplatz (z. B. Asbest, Quarzstäube, Arsen, Chromate, Nickel und aromatische Kohlenwasserstoffe),
  • Umwelteinflüsse (z. B. das radioaktive Edelgas Radon, hohe Schadstoffbelastung der Luft) und
  • in gewissem Umfang erbliche Veranlagung

Ein Bronchialkarzinom macht sich erst sehr spät bemerkbar.

Symptome sind häufig allgemeiner Natur, wie:

  • Husten
  • Atemnot oder
  • Gewichtsverlust

Besteht der Verdacht auf einen Tumor im Bereich der Bronchien, erfolgt eine Röntgenübersichtsaufnahme. Häufig schließen sich Computertomographie und eine Bronchoskopie an.

Die Therapie des Bronchialkarzinoms besteht aus:

  • Entfernung des Tumors
  • Chemotherapie oder
  • Bestrahlung

Meist kommt eine Kombination der Optionen zum Einsatz.

Lungenemphysem

Das Lungenemphysem ist eine Form der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, bei der die Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel erweitert und zerstört sind.

Da sich die Trennwände der Lungenbläschen enzymatisch auflösen, bilden sich große Blasen, in denen sich die Atemluft staut.

Obwohl die Lunge Luft enthält, kommt es zur Atemnot. Dadurch erhält der Körper nicht ausreichend Sauerstoff. Es kann unter Umständen zu Schädigungen an den Organen kommen.

Als Hauptverursacher des Lungenemphysems gilt das Rauchen.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Schadstoffbelastete Luft in Innenräumen
  • Offene Feuerstellen
  • Einatmen von Gasen und Stäuben am Arbeitsplatz
  • Genetische Veranlagung und
  • Häufige Infektionen der Bronchien

Das Lungenemphysem lässt sich über Lungenfunktionstest (Spirometrie), Blutgasanalyse und bildgebende Verfahren (Röntgenaufnahme der Lunge) diagnostizieren.

Die Therapie besteht aus einem sofortigen Rauchstopp, der Vermeidung anderer auslösender Reize und einer Operation. Bei der Operation verkleinern Ärzte die Lunge und entfernen große Bläschen. Im Extremfall kann auch eine Transplantation der Lunge oder eines Lungenflügels erforderlich sein.

Häufige Methoden im Bereich der Bronchien

Das therapeutische Leistungsspektrum der Bronchologie umfasst im wesentlichen:

  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung)
  • Thorakoskopie (Brustkorbspiegelung)
  • Schulungen bei COPD
  • Hyposensibilisierungen bei Allergien und
  • Asthmaschulungen

Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien)

Die Bronchoskopie (Lungenspiegelung) ist eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Bronchologie. Sie eignet sich, um Krankheiten der Atemwege, der Bronchien und der Lunge zu erkennen. Die Bronchoskopie erfolgt unter örtlicher Betäubung mit leichter Sedierung oder in Vollnarkose.

Bei der Bronchoskopie führen Ärzte einen dünnen Schlauch mit Kamera und Licht über Mund oder Nase zu den Bronchien.

Mit dem Bronchoskop lassen sich nur die größeren Atemwege (Luftröhre und große Bronchien) einsehen. Die kleineren Bronchien, die Bronchiolen, die Lungenbläschen und das Lungengewebe kann der Arzt nur indirekt beurteilen.

Über die Kamera kann der Arzt an einem Monitor die Luftwege des Patienten begutachten. Darüber hinaus lassen sich über das Bronchoskop sehr kleine Zangen vorschieben. Damit kann er Gewebeproben (Biopsien) oder Fremdkörper entnehmen sowie Flüssigkeit einspritzen und absaugen (z. B. zäher Schleim).

Mit einem sehr kleinen Ultraschallkopf lässt sich die Umgebung der Atemwege im Ultraschallbild darstellen.

Zur Diagnose und Behandlung bei einer Erkrankung der Bronchien kommt die Bronchoskopie zum Einsatz.

Vor allem bei:

  • Unklaren Veränderungen im Röntgenbild der Lunge
  • Bronchialtumoren
  • Atemwegsinfektionen und
  • Entzündungen (z. B. Bronchitis, Bronchiektasen) sowie
  • Lang andauerndem, unklarem Husten oder Bluthusten

Bronchoskopische Diagnostik (Beispiele): In der Bronchologie kommen verschiedene spezielle bronchoskopische diagnostische Verfahren zum Einsatz.

Die Autofluoreszenz-Bronchoskopie kommt in der Früherkennung von Tumoren in den Bronchien (Bronchialkarzinom) zum Einsatz. Im Licht einer speziellen Wellenlänge lassen sich schon kleinste Tumoren an den Bronchien erkennen.

Auch das NBI-Verfahren (narrow band imaging) kommt bei der bronchoskopischen Tumorfrüherkennung zum Einsatz. Verdächtige Veränderungen lassen sich durch Filtern des sichtbaren Lichts besser hervorheben.

Die bronchoskopische Ultraschalluntersuchung kommt in der Diagnose peripherer Lungenherde und zur Darstellung von Lymphknoten außerhalb der Bronchien zum Einsatz.

Mit einem endobronchialen Ultraschall können auffällige Lymphknoten und Tumoren z. B. im Raum zwischen den beiden Pleurahöhlen (Mediastinum) dargestellt werden.

Bronchoskopische Behandlung (Beispiele): Mit der Bronchoskopie lassen sich in der Bronchologie häufig verengte Atemwege erweitern.

So können Ärzte z. B. ein Bronchialkarzinom, das die Atemwege bzw. Bronchien behindert, mit einem Laser entfernen.

Eine weitere Anwendung in der Bronchologie ist das Einsetzen von Stents (elastische Röhren) in die Atemwege. Dies geschieht mit der Bronchoskopie. So lassen sich die Bronchien offen halten, eine freie Atmung ist wieder möglich.

Bei der endobronchialen Brachytherapie führen Ärzte während der Bronchoskopie eine sehr kleine Strahlenquelle ein. So ist eine Bestrahlung von speziellen bösartigen Tumoren auf kleinem Raum möglich.

Bronchoalveoläre Lavage (Bronchiallavage)

Die bronchoalveoläre Lavage und die Bronchiallavage sind diagnostische und therapeutische Verfahren in der Bronchologie.

Die beiden Verfahren komme zum Einsatz bei:

  • Entnahme von Schleim und zytologischer Proben aus den Bronchien und der Lunge
  • Entfernung von Schleimpfropfen

Die bronchoalveoläre Lavage erfolgt in den Alveolen und dient der zytologischen und immunhistochemischen Untersuchung.

Die Bronchiallavage hingegen erfolgt in der Luftröhre und dient der bakteriologischen oder zytologischen Diagnostik. Auch für die Reinigung der Atemwege und Bronchien und zur Spülung mit isotoner Kochsalzlösung ist sie geeignet. Dies ist oft bei sehr zähem Schleim der Fall.

Bronchialtoilette

Bronchialtoilette sind Maßnahmen, um die Atemwege und Bronchien freizuhalten. Die Bronchialtoilette kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Selbstreinigungsmechanismen gestört sind. Dies ist bei intubierten, tracheotomierten, bewusstlosen und allgemein geschwächten Patienten der Fall.

Ein Katheter saugt den Schleim während einer Bronchoskopie ab. Eine spezielle Technik ermöglicht dem Patienten das Abhusten. Ist der Schleim zäh, spülen Ärzte ihn vor dem Absaugen mit isotoner Kochsalzlösung (Bronchiallavage).

BronchoskopieDie Bronchoskopie ist eine endoskopische Methode zur Untersuchung der unteren Atemwege @ Андрей Жерновой /AdobeStock

Spiroergometrie

Spiroergometrie (Ergospirometrie oder Ergospirographie) ist in der Bronchologie ein Verfahren bei der Diagnose von Erkrankungen der Bronchien und Lunge.

Dabei messen Ärzte die Atemgase zunächst in Ruhe und dann unter körperlicher Belastung. So lässt sich die Funktion von Herz, Kreislauf, Atmung und muskulären Stoffwechsel sowie die körperliche Leistungsfähigkeit beurteilen.

Während der Untersuchung befindet sich der Patient auf einem Laufbandergometer oder Fahrradergometer und trägt eine dicht sitzende Maske. Diese ist mit einem Flowmeter versehen.

Dabei bestimmen Ärzte:

  • Atemvolumina
  • Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentrationen
  • Herzfrequenz
  • Blutdruckwert

Mit der Spiroergometrie klären Ärzte häufig eine belastungsabhängige Atemnot ab.

Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung)

Die Lungenfunktionsprüfung („Lufu", Spirometrie, Spirographie, Lungenfunktionsdiagnostik) ist ein zentraler Bestandteil der Bronchologie und einer pneumologischen Untersuchung. Ziel der Lungenfunktionsprüfung ist es, den Funktionszustand der Atemwege und der Lungen möglichst exakt zu erfassen.

Bereits geringfügige Veränderungen in den Atemwegen und Bronchien lassen sich so feststellen. So können Ärzte eine Bronchialerkrankung bereits im Frühstadium erkennen und entsprechend behandeln.

Die Spirometrie misst:

  • Lungen- und Atemvolumina (z. B. Vitalkapazität, Atemzugvolumen, inspiratorisches und exspiratorisches Reservevolumen)
  • Luftfluss Parameter (Einsekundenkapazität, Peak Flow)

Während der Untersuchung trägt der Patient eine Nasenklemme und atmet über ein Mundstück in einen geschlossenen Behälter.

Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde

Fachärzte für Lungen- und Bronchialheilkunde besitzen neben operativen Fachkenntnissen auch Kenntnisse zu diagnostischen Verfahren sowie krankheitsbedingten Vor- und Nachbehandlungen.

Um Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde zu werden, muss ein Arzt eine mehrjährige Weiterbildung absolvieren.

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