Uterine Malformationen (Gebärmutterfehlbildungen) - Informationen und Spezialisten

04.09.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Uterine Malformationen, auch als Gebärmutterfehlbildungen bekannt, sind angeborene Anomalien der Gebärmutter, die während der embryonalen Entwicklung entstehen. Diese Fehlbildungen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, das Risiko für Fehlgeburten erhöhen und zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Für betroffene Frauen ist es wichtig, frühzeitig die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu verbessern.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie Spezialisten für die Behandlung von Gebärmuterfehlbildungen.

ICD-Codes für diese Krankheit: Q51.9

Artikelübersicht

Was sind Uterine Malformationen?

Uterine Malformationen, auch bekannt als Gebärmutterfehlbildungen, sind angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter, die während der embryonalen Entwicklung entstehen. Diese Fehlbildungen können die Form und Struktur der Gebärmutter betreffen und zu Problemen wie

führen. Betroffene Frauen wissen oft nicht, dass sie eine solche Fehlbildung haben, da die Symptome subtil oder unspezifisch sein können. Es ist wichtig, dass betroffene Frauen die richtige Diagnose und Behandlung erhalten, um potenzielle Komplikationen zu vermeiden.

Welche Symptome treten bei Uterine Malformationen auf?

Die Symptome von Uterine Malformationen variieren je nach Art und Schweregrad der Fehlbildung. Häufig treten folgende Symptome auf:

  • Wiederholte Fehlgeburten (Aborten) sind ein häufiges Anzeichen.
  • Unregelmäßige Menstruationszyklen und starke Schmerzen während der Menstruation.
  • Schwierigkeiten, schwanger zu werden (Unfruchtbarkeit).
  • Frühgeburten oder abnormale Position des Fötus während der Schwangerschaft.

Nicht alle Frauen mit Uterusfehlbildungen zeigen jedoch Symptome. Bei einigen wird die Fehlbildung erst entdeckt, wenn Probleme bei der Fruchtbarkeit oder in der Schwangerschaft auftreten.

Wie entstehen Uterine Malformationen und welche Risikofaktoren gibt es?

Uterine Malformationen entstehen während der embryonalen Entwicklung, wenn die beiden Müller-Gänge, aus denen die Gebärmutter gebildet wird, nicht richtig verschmelzen. Dies kann zu verschiedenen Fehlbildungen führen, darunter:

  • Uterus septus: Eine teilweise oder vollständige Trennung der Gebärmutterhöhle durch ein Septum.
  • Uterus bicornis: Die Gebärmutter hat zwei Hörner, was ihre typische Birnenform verändert.
  • Uterus didelphys: Es entstehen zwei separate Gebärmutterhöhlen.

Die genauen Ursachen für diese Fehlentwicklungen sind nicht vollständig geklärt, aber genetische Faktoren spielen eine Rolle. Es gibt keine spezifischen Risikofaktoren, die die Entstehung dieser Fehlbildungen fördern, da sie von Natur aus congenital (angeboren) sind.

Wie wird die Erkrankung untersucht und diagnostiziert?

Die Diagnose von Uterine Malformationen erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren. Diese Methoden ermöglichen es, die Struktur der Gebärmutter detailliert zu untersuchen:

  • Ultraschall: Besonders der transvaginale Ultraschall bietet eine gute Sicht auf die Gebärmutter und kann Abweichungen in der Struktur aufzeigen.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Bietet eine noch genauere Darstellung der Gebärmutter und anderer Beckenorgane.
  • Hysteroskopie: Hierbei wird ein dünnes Instrument mit einer Kamera durch die Vagina in die Gebärmutter eingeführt, um das Innere der Gebärmutterhöhle direkt zu betrachten.
  • Hysterosalpingographie: Ein Röntgenverfahren, bei dem Kontrastmittel verwendet wird, um die Gebärmutterhöhle und die Eileiter sichtbar zu machen.

In der Regel erfolgt die Diagnosestellung durch einen Facharzt für Gynäkologie, der Erfahrung mit Uterusfehlbildungen hat.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und welche Ärzte sind spezialisiert?

Die Behandlung von Uterine Malformationen hängt von der Art der Fehlbildung und den damit verbundenen Symptomen ab. In vielen Fällen ist eine operative Korrektur notwendig, insbesondere wenn die Fehlbildung zu wiederholten Fehlgeburten oder erheblichen Fruchtbarkeitsproblemen führt:

  • Septumdissektion: Bei einem Uterus septus kann das Septum durch eine hysteroskopische Operation entfernt werden, um die Gebärmutterhöhle zu normalisieren.
  • Rekonstruktive Chirurgie: Bei komplexeren Fehlbildungen wie einem Uterus bicornis oder Uterus didelphys kann eine operative Rekonstruktion notwendig sein, um die Gebärmutterform zu korrigieren.

Es ist wichtig, dass betroffene Frauen sich an einen spezialisierten Gynäkologen oder ein Zentrum für Reproduktionsmedizin wenden, da die Behandlung solcher Fehlbildungen spezielles Fachwissen erfordert.

Verlauf und Prognose: Was können Betroffene erwarten?

Der Verlauf von Uterine Malformationen hängt von der spezifischen Art und dem Schweregrad der Fehlbildung ab. In vielen Fällen können operative Eingriffe die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erheblich verbessern. Frauen, die operiert wurden, haben oft eine bessere Prognose und können trotz ihrer Diagnose eine normale Schwangerschaft erleben.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch nach einer erfolgreichen Operation das Risiko für Frühgeburten oder andere Schwangerschaftskomplikationen erhöht sein kann. Eine engmaschige Überwachung durch einen erfahrenen Gynäkologen ist daher unerlässlich, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Zusammenfassung

Uterine Malformationen sind angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter, die sowohl die Fruchtbarkeit als auch den Verlauf einer Schwangerschaft erheblich beeinflussen können. Die Symptome können subtil sein, und oft wird die Diagnose erst gestellt, wenn Probleme bei der Fruchtbarkeit auftreten. Mithilfe moderner bildgebender Verfahren und spezialisierter chirurgischer Eingriffe können viele dieser Fehlbildungen erfolgreich behandelt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
  • Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)
  • European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE)
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