Adipositas: Wege zur effektiven Behandlung - Experteninterview mit Dr. med. Sylvia Weiner

26.08.2024

Dr. med. Sylvia Weiner ist Chefärztin für Adipositaschirurgie am Sana Klinikum Offenbach und genießt international einen erstklassigen Ruf. Ihre besondere Expertise in der Messung der Lebensqualität nach bariatrischen Operationen macht sie zu einer der führenden Expertinnen in ihrem Fach. Zusammen mit Dr. med. Anne Freund gründete sie die Obesity Academy, eine führende Einrichtung in Kelkheim im Taunus in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main, die sich der Bekämpfung und Behandlung von Adipositas widmet. (Obesity ist das englische Wort für Fettleibigkeit.)

Mit einem erfahrenen Team aus Ärzten und Therapeuten bietet sie auf Basis jahrzehntelanger Expertise ein umfassendes Programm an, das eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen, Schulungen und Workshops umfasst. Wenn jedoch eine Operation notwendig wird, ist Dr. Weiner eine Expertin für die bariatrische Chirurgie. Sie führt alle gängigen Methoden wie den Roux-en-Y-Magenbypass oder die Sleeve-Gastrektomie durch und hat auch bei endoskopischen Verfahren wie dem Magenballon große Erfahrung.

Besonders wichtig ist Dr. Weiner die Nachbehandlung, bei der sie auf ihre Pionierarbeit bei der Entwicklung des „Bariatric Quality of Life Index“ zurückgreift. Diese validierten Messinstrumente helfen ihr, die Lebensqualität ihrer Patienten langfristig zu verbessern. Durch ihre kontinuierliche Forschung und ihr Engagement bleibt Dr. Weiner stets auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Entwicklungen und innovativen Operationsmethoden.

Die Redaktion des Leading Medicine Guide konnte mit Frau Dr. Weiner sprechen und mehr über die leider verbreitete Erkrankung Adipositas und über die Obesity Academy erfahren, in der Menschen wirklich die Hilfe finden, die sie brauchen.

Dr. Sylvia Weiner

Adipositas, auch bekannt als Fettleibigkeit, ist eine chronische Erkrankung, die durch ein übermäßiges Maß an Körperfett gekennzeichnet ist und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Sie stellt ein wachsendes globales Gesundheitsproblem dar. Weltweit sind mehr als 650 Millionen Erwachsene und 124 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Diese Erkrankung beeinflusst nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich, sondern ist auch ein wesentlicher Risikofaktor für zahlreiche schwerwiegende Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen ist es von entscheidender Bedeutung, wirksame Behandlungsstrategien und umfassende Unterstützungssysteme für Menschen mit Adipositas zu entwickeln und bereitzustellen.

Es gibt leider einen immer höheren Bedarf, was die Versorgung von Adipositas Patienten betrifft, die vielfach chirurgisch behandelt werden. Allerdings möchten die Patienten erst einmal eine gute Beratung haben und zwar unabhängig von einem chirurgischen Adipositaszentrum. Viele Fachärzte kennen sich mit dem Thema Adipositas auch nicht so gut aus, und so haben wir mit der Obesity Academy eine Institution geschaffen, in der die betroffenen Patienten hinsichtlich aller Behandlungsmöglichkeiten beraten werden können. Hier geht es um die Optionen innerhalb der Chirurgie, der Ernährung, der Verhaltenstherapie und der medikamentösen Therapie. Zum Thema Ernährung und Verhalten bieten wir in der Academy Schulungen an. Denn bevor mit einer Therapie begonnen wird, ist es ganz wichtig, dass mögliche Wissenslücken aufgefüllt werden und der Patient gut aufgeklärt ist. Leider wird von Patienten oft unterschätzt, wie wichtig diese Aufklärung am Ende für das gewünschte Ergebnis ist. Im ambulanten Sektor gibt es bei den Hausärzten keine Schulungsangebote, daher haben wir mit der Academy eine wichtige Lücke geschlossen und können mit angestellten Ärzten die Patienten ganzheitlich betreuen“, schildert Frau Dr. Weiner zu Beginn unseres Gesprächs und ergänzt noch wichtige Informationen zur Akademie:

Auch soll unser Academy Angebot dazu dienen, dass Patienten sich frühzeitig informieren. Denn viele Menschen durchlaufen einen viel zu langen Leidensweg, was eben unter anderem auch an mangelnden Beratungsangeboten liegt. Zu uns können auch die Menschen kommen, die sich zu schwer fühlen oder auch ein `nur kleines´ Problem mit dem Gewicht haben. Jeder Mensch kann bei uns Kurse buchen. Dies ist zunächst eine Eigenleistung (vergleichbar mit Kosten für Friseur oder Kosmetikstudio), aber die Rechnung kann man zwecks Rückerstattung bei der Krankenkasse einreichen. Grundsätzlich sind diese Kurse eine gute Investition, ob zur Prophylaxe oder auch, um mögliche Folgeschäden eines Übergewichts zu vermeiden. Wir klären auch gut über die medikamentösen Therapien auf, etwa zum Thema `Abnehmspritze´ (mit dem Wirkstoff Semaglutid), die auch unbedingt unter ärztlicher Kontrolle und Laborkontrolle gemacht werden und von einer Ernährungsberatung begleitet werden sollten. Hier in der Obesity Academy glauben wir an den mündigen Patienten, der sich entwickeln und mitarbeiten kann – wir sehen den Patienten als Partner“.

Gibt es eine genetische Veranlagung?

Es gibt eine Vielzahl von Genen, deren Varianten mit dem Risiko für Adipositas assoziiert sind. Diese Gene regulieren eine ganze Vielzahl von physiologischen Prozessen, die das Körpergewicht beeinflussen, darunter Appetitkontrolle, Energieverbrauch, Fettstoffwechsel und die Verteilung von Fettgewebe im Körper. Einige dieser Gene beeinflussen direkt die Neigung zur Gewichtszunahme, während andere indirekt wirken, indem sie beispielsweise den Stoffwechsel beeinflussen oder das Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren. 

Es gibt keine sicheren Verfahren, die bei Adipositas auf eine genetische Veranlagung schließen lassen. Die Nachweisbarkeit ist minimal. Es gibt zwar eine genetische Komponente, die man allerdings (noch) nicht messen kann. Es lässt sich eine Körperstoffwechselveränderung nachweisen, wir können aber nicht mit Sicherheit sagen, an welchen Drüsen oder Hormonen das liegt. In einem Erstgespräch mit dem Patienten erhält man zwar ein paar Anhaltspunkte, aber letztlich muss man den Stier bei den Hörnern packen und die Krankheit systematisch mit erfahrenen Experten angehen“, erklärt Dr. Weiner.

Psychologische Faktoren und das persönliche Essverhalten spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Adipositas.

Stress, Depression und Essverhalten sind drei wichtige Aspekte, die nicht nur zur Entwicklung von Übergewicht beitragen können, sondern auch die Behandlungsergebnisse beeinflussen können. Stress ist ein häufiger Begleiter im modernen Leben und kann zu ungesunden Essgewohnheiten führen. Chronischer Stress kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und das Verlangen nach ungesunden Lebensmitteln verstärken, was wiederum die Gewichtszunahme begünstigt. In der Therapie kann Stressmanagementtraining helfen, Stress abzubauen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Depression ist eine weitere psychologische Variable, die eng mit Adipositas verbunden ist. Menschen mit Depressionen haben oft ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, da die Krankheit das Interesse an gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität verringern kann. Die Behandlung von Depressionen durch Psychotherapie und/oder Medikamente kann daher nicht nur die Stimmung verbessern, sondern auch die Erfolgschancen einer Gewichtsreduktion erhöhen.

Am Ende spielt ja der Grund keine Rolle – wir müssen Adipositas behandeln! Natürlich haben wir Umweltfaktoren, die Adipositas begünstigen. Auch die Lebensmittelindustrie trägt dazu bei, dass manche Menschen immer dicker werden. Hier gilt es dann, beim Patienten eine Korrektur seines Einkaufs- und Essverhaltens vorzunehmen. Letztlich ist Adipositas aber eine chronisch entzündliche Stoffwechselerkrankung, die nicht bei jedem gleich ausgeprägt ist“, macht Dr. Weiner deutlich.

Gestörte Essgewohnheiten wie emotionales Essen, Binge-Eating und zwanghaftes Überessen sind häufige Begleiterscheinungen von Übergewicht. In der Therapie können verhaltensbasierte Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt werden, um die zugrunde liegenden Essverhaltensmuster zu adressieren und gesündere Gewohnheiten zu fördern. Um diese psychologischen Faktoren effektiv in die Therapie zu integrieren, ist ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich. Ein Team aus Ärzten, Ernährungsberatern, Psychologen und anderen Fachleuten kann eine umfassende Betreuung bieten, die medizinische, ernährungsphysiologische und psychologische Aspekte berücksichtigt. Durch eine ganzheitliche Behandlung, die sowohl körperliche als auch psychische Gesundheit adressiert, können die Erfolgschancen einer Gewichtsreduktion und langfristigen Gewichtskontrolle verbessert werden.

In den letzten Jahren wurden verschiedene neue Technologien und medikamentöse Ansätze zur Behandlung von Adipositas entwickelt, einige davon zeigen vielversprechende Ergebnisse. 

Endoskopische Verfahren bieten minimalinvasive Ansätze zur Behandlung von Adipositas. Dazu gehören Verfahren wie die endoskopische intragastrische Ballontherapie, bei der ein Ballon im Magen platziert wird, um ein Sättigungsgefühl zu erzeugen. Diese Techniken sind weniger invasiv als chirurgische Eingriffe. „Wir können hierzu in der Academy beraten. Denn die Langzeitergebnisse dieser endoskopischen Verfahren überzeugen nicht. Auch ist die Behandlung kostenintensiv und langwierig“, macht Dr. Weiner deutlich.

Einige vielversprechende Medikamente umfassen GLP-1-Rezeptoragonisten, die auch zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden, sowie Präparate, die das Belohnungszentrum im Gehirn beeinflussen, um das Verlangen nach Essen zu reduzieren. „Die Medikamente haben Effekte von körpereigenen Botenstoffen, die im Dünndarm produziert werden, die dann in den verschiedenen Organen wie Leber, Herz oder Magen wirken, und zwar so, dass es zu einer Anhebung des Stoffwechsels kommt. Im Gegensatz zu einer normalen Diät wird nicht der Grundumsatz heruntergefahren, aber man hat weniger Appetit und Hunger. Diese medikamentöse Therapie ist geeignet für Menschen mit einem Übergewicht bis zu 100-120 Kilo, je nach Körpergröße. Sie können bei Einnahme des Medikaments innerhalb von ca. drei Monaten in einen Normalbereich kommen, sollten aber dauerhaft einen Erhaltungsdosis nehmen. Auch hier ist eine begleitende Ernährungsberatung oder auch Stressmanagement sinnvoll, weswegen wir in der Academy die entsprechenden Begleitkurse anbieten. Wir versuchen es den Patienten an der Stelle auch ganz einfach zu machen. Man kann sich erst einmal online bei uns registrieren, sich informieren und sich dann vielleicht zu angebotenen Kursen anmelden. Wenn der Patient dann einmal da ist, dann funktioniert der Rest auch. Denn die größte Hürde für den Patienten ist der erste Zugang. Und der ist bei uns eben leicht“, erläutert Dr. Weiner mit Nachdruck.

Adipositas ist eng mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von Begleiterkrankungen verbunden, darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. 

Bei Diabetes spielt überschüssiges Fettgewebe eine Rolle bei der Entwicklung von Insulinresistenz, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen kann. Eine Gewichtsreduktion durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant senken und die Blutzuckerkontrolle verbessern. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine häufige Folge von Adipositas, da überschüssiges Fettgewebe Entzündungen im Körper fördern, den Blutdruck erhöhen und den Cholesterinspiegel beeinträchtigen kann. Dies erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck, was zu einem verfrühten Tod führen kann. Adipositas ist auch mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden. Die langfristigen Schäden bei Gelenken können ebenfalls immens sein. Wer sich bei Adipositas nicht behandeln lässt, kann mit einer Lebenszeitverkürzung von 10-20 Jahren rechnen. Die Gewichtsabnahme sollte im besten Fall schon erfolgen, bevor es zu solchen Gelenkschäden kommt und vor dem ersten Herzinfarkt. Je später man mit einer Therapie beginnt, desto schlimmer sind die Folgen“, konstatiert Frau Dr. Weiner.

Bariatrische Operationen, wie der Magenbypass, die Schlauchgastrektomie und das Magenband, sind nicht nur darauf ausgerichtet, das Körpergewicht zu reduzieren, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Patienten. 

Dr. Weiner erläutert zunächst noch die Maßnahmen, die vor einer Operation ergriffen werden: „Bevor eine chirurgische Therapie gemacht werden kann, findet ein 6-monatiges konservatives Vorbereitungsprogramm mit Ernährungsumstellung und Verhaltenstherapie statt. Es werden dann die verschiedenen Operationsverfahren besprochen, wobei die wesentlichen Methoden der Schlauchmagen und der Magenbypass sind. Hier klären wir den Patienten über alles auf. Wenn alle Vorbereitungen erfolgt sind und der Patient auch ein psychologisches Gutachten hat, was übrigens auch direkt über die Academy organisiert werden kann, dann kann die Operation geplant werden. Die Operation erfolgt minimal invasiv, und schon am zweiten Tag kann der Patient nach Hause gehen. Es ist ein fast ambulanter Eingriff, der in der Sana Klinik von erfahrenen Händen durchgeführt wird. Die Sana Klinik, mein Arbeitgeber und gleichzeitig auch Kooperationspartner der Obesity Academy, ist ein Exzellenzzentrum mit der höchsten Anzahl an Adipositas Operationen in Deutschland (ca. 800 im Jahr) und hat ein entsprechend hohes Sicherheitsniveau“.

Durch die Reduzierung des Körpergewichts verbessert sich die Insulinsensitivität, was dazu beitragen kann, Diabetes zu kontrollieren oder sogar zu remittieren. Auch der Blutdruck und der Cholesterinspiegel können sich verbessern, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verringert. Neben den physiologischen Verbesserungen erfahren viele Patienten auch eine deutliche Steigerung ihres psychischen Wohlbefindens. Der Gewichtsverlust kann das Selbstwertgefühl und die Lebenszufriedenheit steigern. Die Fähigkeit, sich frei und uneingeschränkt zu bewegen, kann ebenfalls zu einem gesteigerten Selbstvertrauen und einer besseren psychischen Gesundheit beitragen. Allerdings ist die Erfahrung nach einer bariatrischen Operation nicht nur von physischen und psychischen Verbesserungen geprägt, sondern auch von Herausforderungen und Anpassungen. Der Prozess der Gewichtsreduktion und die Anpassung an eine neue Lebensweise können für manche Patienten schwierig sein. Dies kann emotionale Turbulenzen, soziale Anpassungsschwierigkeiten und Herausforderungen bei der Umstellung auf neue Essgewohnheiten und Bewegungsroutinen mit sich bringen.

Die Nachbetreuung von Patienten nach einer bariatrischen Operation ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie langfristig erfolgreich sind und potenzielle Komplikationen vermieden werden. Diese Betreuung umfasst verschiedene Aspekte, die zusammenarbeiten, um die bestmögliche Unterstützung für die Patienten zu gewährleisten.

Nach einer bariatrischen Operation müssen Patienten lernen, sich an ihre neuen Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Die Ernährungsberatung hilft ihnen dabei, sicherzustellen, dass sie ausreichend Nährstoffe erhalten, Mangelzustände vermieden werden und sie langfristig gesunde Essgewohnheiten entwickeln. Psychologische Unterstützung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Nachsorge. Viele Patienten durchlaufen nach der Operation einen emotionalen Anpassungsprozess und können mit Gefühlen wie Verlust, Trauer, Angst oder Unsicherheit konfrontiert sein. Eine kontinuierliche psychologische Unterstützung kann dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen und das psychische Wohlbefinden zu verbessern. Zusätzlich ist die Förderung von Bewegung und körperlicher Aktivität von großer Bedeutung. Regelmäßige Bewegung ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden nach einer bariatrischen Operation und kann helfen, den Gewichtsverlust zu unterstützen und die allgemeine Fitness zu verbessern.

Zur weiteren Behandlung nach einem bariatrischen Eingriff bekommt der Patient weitere Schulungsmaßnahmen oder auch Einzelberatungen. Für ein bis zwei Jahre kommt der Patient in regelmäßigen Abständen zu uns, um den weiteren Verlauf zu beurteilen. Dann erfolgt eine jährliche ambulante Kontrolle. Patienten mit starkem Übergewicht, die sich einer Operation unterziehen, verlieren innerhalb eines Jahres ca. 70-85% ihres Übergewichts. Patienten, die eine medikamentöse Therapie machen, verlieren in einem Jahr ca. 20%. Menschen sprechen ganz unterschiedlich auf die Therapien an. Es ist auch die Kombination von Operation und medikamentöser Therapie möglich, und auch ein zweiter operativer Eingriff ist eine mögliche Option, denn eine leichte Gewichtszunahme nach ca. 5-10 Jahren ist durchaus normal. Die Körper sind letztlich immer unterschiedlich. Je besser die Patienten an eine Therapie angebunden sind, desto stabiler ist der Erfolg“, so Dr. Weiner und formuliert noch einen Wunsch:

Wir haben mit der Obesity Academy eine großartige Anlaufstelle für Patienten mit Adipositas geschaffen. Es müsste allerdings überall in Deutschland solche Beratungsstellen geben, die unabhängig von einer chirurgischen Klinik arbeiten, damit der Patient einen einfachen Zugang zu einem breiten Behandlungsangebot erhalten kann. Wenn ich mir da etwas wünschen könnte, dann hätten wir überall in Deutschland Standorte, damit alle Menschen frühzeitig Zugang zu einer Therapie bekommen, auch schon bei einem geringen Übergewicht, und zwar ohne stigmatisiert zu werden. Denn dann müssten nicht mehr so viele Menschen operiert werden. Derzeit ist es so, dass wir in Deutschland ca. 30 Millionen Menschen mit Übergewicht haben und ca. 1,4 Millionen mit einer Operationsindikation. Bei uns ist in jedem Fall jeder Mensch mit Übergewicht willkommen“!

Herzlichen Dank, Frau Dr. Weiner, für diese wichtigen Informationen rund um die Adipositas Erkrankung und zu Ihrer Obesity Academy!

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print