Fazialisparese: Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsmethoden - Experteninterview mit PD Dr. Exner

27.06.2024

PD Dr. med. Dr. h.c. Klaus Exner ist ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie mit einer beeindruckenden Berufserfahrung von mehr als vierzig Jahren. Neben seinem umfangreichen Fachwissen in der Handchirurgie und Mikrochirurgie hat er sich durch zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen in der internationalen medizinischen Gemeinschaft einen Namen gemacht.

Seine Fachkompetenz erstreckt sich auf verschiedene Bereiche der ästhetischen und plastischen Chirurgie, darunter die ästhetische Chirurgie des Gesichts und des Körpers, Brustchirurgie in Form von Rekonstruktionen, Reduktionen und Augmentationen sowie die Tumorchirurgie, insbesondere von Haut-, Weichteil- und Brusttumoren. Zudem führt er Straffungsoperationen am Körper durch und bietet Eingriffe wie Facelifts, Lidplastiken und Nasenkorrekturen an. Darüber hinaus widmet er sich der Behandlung angeborener Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und Mamma Asymmetrien.

Als einer der führenden Experten seines Fachgebietes genießt Dr. Exner weltweit Anerkennung und hat durch seine langjährige Tätigkeit in Praxis, Forschung und Lehre sowie durch zahlreiche Innovationen wesentlich zur Entwicklung der Hochleistungsmedizin beigetragen. Seine wissenschaftlichen Publikationen und seine Beteiligung an der Entwicklung neuer Operationsmethoden haben dazu beigetragen, die Standards in der ästhetisch-plastischen Chirurgie zu erhöhen.

Dr. Exner praktiziert an zwei hochmodernen Standorten in Frankfurt am Main und in Oberursel im Hochtaunus und bietet seinen Patienten eine individuelle und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung auf höchstem Niveau. Er legt großen Wert darauf, mit seinen Patienten eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und ihre Wünsche und Erwartungen genau zu verstehen. Seine Expertise umfasst eine Vielzahl ästhetisch-plastischer Eingriffe, bei denen er durch innovative Techniken wie das Lipo-Filling natürliche und ästhetisch ansprechende Ergebnisse erzielt.

Darüber hinaus engagiert sich Dr. Exner aktiv in der Forschung und Weiterentwicklung chirurgischer Methoden, um seinen Patienten stets die modernsten und effektivsten Behandlungsmöglichkeiten bieten zu können. Durch sein humanitäres Engagement in ärmeren Regionen der Welt, insbesondere durch seine Einsätze in Entwicklungsländern wie Myanmar und der Ukraine, hat Dr. Exner nicht nur sein medizinisches Können unter Beweis gestellt, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in diesen Regionen geleistet. Seine herausragende Bedeutung für die gesamte Ästhetische und

Plastische Chirurgie wird durch zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen sowie durch seine wissenschaftliche und humanitäre Arbeit in aller Welt dokumentiert. Auch das Thema der Gesichtslähmung gehört zu den Spezialgebieten des erfahrenen Facharztes.

Die Redaktion des Leading Medicine Guide konnte zur sogenannten Fazialisparese mit Dr. Exner sprechen. 

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Die Fazialisparese, auch bekannt als Gesichtslähmung, ist eine neurologische Störung, die durch eine Beeinträchtigung des Fazialisnervs verursacht wird, der die Muskeln im Gesicht steuert. Die Auswirkungen können von einer milden Schwäche bis hin zu vollständigen Lähmungen reichen, wodurch sowohl die ästhetische Erscheinung als auch die funktionelle Fähigkeit des Gesichts beeinträchtigt werden können. Ein tieferes Verständnis der Fazialisparese ist entscheidend für die Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung, sowie für die Unterstützung der Betroffenen in ihrem Genesungsprozess. 

Eine erworbene Fazialisparese ist eine plötzliche Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskulatur, die durch eine Schädigung des Fazialisnervs verursacht wird. 

Diese Form der Parese kann verschiedene Ursachen haben, darunter Infektionen, Traumata, entzündliche Erkrankungen, Tumoren oder idiopathische Fälle, bei denen die genaue Ursache unbekannt ist. „In erster Linie kommt es zu einer Fazialisparese aufgrund einer Hirnnervenoperation. Meistens ist es hier die Operation des Akustikusneurinoms oder anderer Gehirntumore, die diese Form der Parese auslösen kann. Denn der Nervus acusticus, also der Hörnerv, verläuft an einer kritischen Stelle direkt neben dem Fazialisnerv. Und der Hörnerv hat die unschöne Angewohnheit in seltenen Fällen einen Knoten zu bilden, ein gutartiges Neurinom. Wenn der Hörnerv aber einen Schaden hat, dann haben die Betroffenen Beschwerden wie Schwindelanfälle, eine verminderte Hörfähigkeit oder entwickeln Ohrgeräusche. Um zu verhindern, dass das Neurinom weiterwächst und Druck aufbaut, wird dieses in der Regel chirurgisch entfernt. Hierbei ist es früher sehr häufig zu Schädigungen des Fazialisnerv gekommen, was heute weniger der Fall ist, da das Monitoring während des Eingriffs deutlich besser ist. Während der Operation werden Elektroden auf die Gesichtsmuskeln aufgeklebt, und dann kann man über die Nervenableitungen auf dem Monitor sehen, wenn man zu nah an den Fazialisnerv herankommt und diesen zu sehr strapaziert. Im Gegensatz zu früher ist die gesamte Operation schonender, weil vieles mittels Ultraschalls abgetragen werden kann. Trotzdem gibt es nach diesen Neurinom Operationen noch immer eine Menge Folgen. Der Gesichtsnerv zweigt sich auf in einen Stirnast, der an der Schläfe hoch zur Stirn läuft und die mimische Stirnmuskulatur bewegt. Dann gibt es wichtige Äste zum Augenlid, und zwar zum Schließmuskel. Und hier gibt es ein großes Problem für Patienten mit einer Fazialisparese, wenn sie das Auge nämlich nicht mehr schließen können. In der Konsequenz kann das Auge austrocknen, die Hornhaut kann vernarben bis hin zur Blindheit. Der Fazialisnerv steuert am Ende die ganze Mimik, die Bewegung der Nasenflügel zum Beispiel oder das Vorschieben der Lippen“, äußert Dr. Exner zu den Auswirkungen einer Fazialisparese. 


Ein Akustikusneurinom, auch bekannt als Vestibularisschwannom, ist ein gutartiger Tumor, der aus den Schwann-Zellen des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis) entsteht. Dieser Nerv ist Teil des achten Hirnnervs, der für das Hören und das Gleichgewicht verantwortlich ist. Akustikusneurinome wachsen in der Regel langsam und verursachen häufig Symptome wie Hörverlust, Tinnitus (Ohrgeräusche) und Gleichgewichtsstörungen. Da der Tumor den Hirnstamm und andere wichtige Strukturen im Schädelraum beeinflussen kann, ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung wichtig. Die Therapieoptionen umfassen regelmäßige Überwachung, chirurgische Entfernung und Strahlentherapie, je nach Größe und Lage des Tumors sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.


Der Verlauf einer Fazialisparese aufgrund eines Akustikusneurinoms hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Lage des Tumors sowie des Ausmaßes der Kompression des Fazialisnervs. In einigen Fällen kann die Fazialisparese fortschreiten, wenn der Tumor weiterwächst und mehr Druck auf den Nerv ausübt. In anderen Fällen kann die Fazialisparese stabil bleiben oder sich sogar verbessern, wenn der Tumor behandelt wird und der Druck auf den Nerv reduziert wird. Die Behandlung eines Akustikusneurinoms mit begleitender Fazialisparese kann verschiedene Optionen umfassen, darunter Überwachung des Tumors, Strahlentherapie oder chirurgische Entfernung des Tumors. Die Wahl der Behandlung hängt von der Größe und Lage des Tumors, dem Ausmaß der Fazialisparese, dem Gesundheitszustand des Patienten und anderen individuellen Faktoren ab. In einigen Fällen kann eine physiotherapeutische Behandlung zur Verbesserung der Gesichtsfunktionen und zur Unterstützung der Genesung nach der Behandlung des Tumors empfohlen werden.

Angeborene Fazialisparese tritt auf, wenn der Fazialisnerv bereits bei der Geburt geschädigt ist. 

Diese Form der Fazialisparese kann verschiedene Ursachen haben, darunter genetische Faktoren, Infektionen während der Schwangerschaft oder Geburtstraumata. Typische Symptome sind eine asymmetrische Mimik, Schwierigkeiten beim Schließen des Auges auf der betroffenen Seite und eine Einschränkung der Muskelbewegungen im Gesicht. Hier können physiotherapeutische Maßnahmen, chirurgische Eingriffe oder eine Kombination aus beiden Therapien in Betracht gezogen werden. Das Möbius-Syndrom ist eine seltene angeborene Erkrankung, die durch das Fehlen oder die Unterentwicklung des sechsten und siebten Hirnnervs verursacht wird, was zu einer Fazialisparese führt. „Bei dieser Erkrankung funktioniert der ganze Fazialisnerv gar nicht. Auffällig bei Kindern wird es, weil sie anfangs nicht trinken und nicht lächeln können. Die Augenlider können sie nicht richtig schließen, und sie schielen oft. Das Ganze kann sich noch durch die Ausbildung von Klumpfüßen und Muskeldystrophien verschlimmern. Dem Masseter Nerv aus der Kaumuskulatur wurde eine große Rolle zugewiesen, weil man an diesen kleine Muskeltransplantate anschließen konnte. Hierfür nimmt man an anderer Stelle des Körpers, zum Beispiel aus der Oberschenkelinnenseite ein Stück Muskel mit Nerven und Blutgefäßen und schließt ihn mikrochirurgisch an die Blutgefäße des Gesichtsmuskels und an den Masseter Nerv. Und damit kann ein Kind dann ein Lächeln nachmachen, das Gesicht anspannen und auch besser sprechen“, erläutert Dr. Exner.


Die genaue Verbreitung des Möbius-Syndroms in Deutschland ist aufgrund seiner Seltenheit und möglicher Unterdiagnose nicht präzise bekannt. Schätzungsweise sind jedoch etwa 1 von 50.000 bis 1 von 500.000 Neugeborene von diesem Syndrom betroffen.


Die Behandlung einer erworbenen Fazialisparese hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Symptome ab. 

In einigen Fällen kann die Parese spontan und vollständig abklingen, während in anderen Fällen eine Behandlung erforderlich ist, um die Symptome zu lindern und die Funktion des Gesichts zu verbessern. „Infektionen durch Viren wie das Herpes-simplex-Virus oder das Zoster-Virus, sowie Autoimmunerkrankungen wie die Lyme-Borreliose (Übertragung durch Zecken) oder die Sarkoidose können den Fazialisnerven entzünden und zu einer Parese führen. Traumatische Verletzungen des Gesichts, zum Beispiel Schnittwunden, Frakturen des Schädels oder Tumoren, die den Fazialisnerven komprimieren, sind weitere mögliche Ursachen. Der Fazialisnerv verläuft durch den Fazialiskanal in der Gegend des Mittelohrs. Und bei starken Entzündungen oder Vereiterungen in diesem Bereich kann der Nerv in diesem Knochenkanal so stark gequetscht werden, dass er einen schweren Schaden bekommt oder ausfällt. Und dann gibt es im Rahmen von Impfungen immer wieder Nervenausfälle, die zwar meist vorübergehen, zum Beispiel nach der Frühsommer FSME Impfung (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die vor den Viren schützt, die durch Zecken übertragen wird. Hier ist es aber nicht selten, dass Kinder eine Zeit lang hinken, was sich dann meistens gibt. Allerdings habe ich (sicherlich auch aufgrund der Intensivierung von Impfungen in den letzten Jahren) durchaus einige Patienten gehabt, die aufgrund einer Impfung eine Fazialisparese entwickelt haben. Und es sind jetzt auch deutlich mehr Patienten vom Herpes Zoster Virus betroffen als es vor COVID der Fall war. Bei den sogenannten idiopathischen Fällen hingegen wachen Patienten morgens auf und können plötzlich eine Gesichtshälfte nicht mehr bewegen. Woher das rührt, weiß man nicht genau und vermutet unerkannte Infekte wie das genannte Herpes Virus, welches auch eine Gürtelrose auslösen kann, bei der die Nervenbahnen stark in Mitleidenschaft gezogen sind“, schildert Dr. Exner und erklärt noch ein paar Dinge zur Diagnose und erste Maßnahmen:

An sich ist die Fazialisparese eine Sicht-Diagnose. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) werden häufig durchgeführt, um nach möglichen Ursachen wie Tumoren oder Verletzungen zu suchen, während elektrophysiologische Tests wie die Elektromyographie (EMG) die Funktion des Nervs beurteilen können und dienen dazu, um zu sehen, ob es noch Reizpotenziale gibt, die sich dann nach einigen Wochen oder Monaten bemerkbar machen können. Man hat früher die Patienten zu lange hingehalten, und dabei geht sehr wertvolle Zeit verloren. Denn die 23 Muskeln, die für die Bewegungen im Gesicht zuständig sind, verkümmern, wenn sie keinen Nerven haben. Die Verbindung zwischen dem Nerven und dem Muskel ist dann unterbrochen, und der Muskel kann nicht mehr kontrahieren. Heute kann man in dieser Phase einen sogenannten `Babysitter Nerv´ einbauen, der die nötigen Impulse schickt, um die Zeit zu überbrücken in der man noch nicht weiß, ob der Fazialis regeneriert. Hierfür wird der Nervus massetericus verwendet, der dem Kaumuskel zugehört. Dies reicht manchmal aus, und manchmal werden weitere Nerventransplantate eingesetzt, um eine möglichst symmetrische Gesichtsmimik wieder herzustellen“.

Mikrochirurgische Techniken zur Behandlung von Fazialisparese bieten präzise und gezielte Ansätze, um die gestörte Funktion des Fazialnervs zu verbessern oder wiederherzustellen.

Was die Behandlungsmöglichkeiten insgesamt betrifft, so erklärt Dr. Exner: „Man unterscheidet zwischen statischen und dynamischen Methoden. Statische Methoden (zum Beispiel kleine Goldstückchen im Augenlid, um das Schließen zu erleichtern) sind immer nur Notlösungen, während die dynamischen Methoden immer das höhere Ziel sind, gerade in Hinblick auf die wiederherzustellende Mimik. Bei den angeborenen Fazialisparesen besteht ausschließlich die Möglichkeit einer mikrochirurgischen Muskeltransplantation. Hierfür wird die Technik nach Sir Harold Gillies, 1937 etabliert, um den Musculus temporalis (Kaumuskel im Schläfenbereich) zum Auge umzuleiten, um mit diesem Muskel wieder einen Lidschluss machen zu können. Des Weiteren gibt es noch die Technik nach Mc Laughlin, die 1956 beschrieben wurde, nach der man Sehnenstreifen des Oberschenkels entnehmen und diese mit den Kaumuskeln verbinden kann, um damit ein Lächeln zu imitieren und das Gesicht wieder anheben zu können. Diese Technik wird in der Regel bei Patienten über 50 oder 60 Jahren angewendet. Botox kann bei kleinen Asymmetrien angewendet werden und wird auf der Seite eingespritzt, wo der Nerv noch gesund ist. Dadurch stellt man eine Symmetrie her, da man die Nervenleistung auf der gesunden Seite vermindert und eine Anpassung erzeugt“. 

Die Verwendung von Botox bei Fazialisparese erfordert eine sorgfältige Beurteilung und Planung durch einen erfahrenen Arzt, der über Fachkenntnisse in der Behandlung dieser Erkrankung verfügt. Die Dosierung und Platzierung der Injektionen sollten individuell angepasst werden, basierend auf den spezifischen Bedürfnissen und Symptomen des Patienten, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Nebenwirkungen zu minimieren. Obwohl Botox eine wirksame Option zur Behandlung bestimmter Symptome von Fazialisparese sein kann, ist es wichtig zu beachten, dass es keine Heilung für diese Erkrankung gibt. Die Verwendung von Botox zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, sollte jedoch als Teil eines umfassenden Behandlungsplans betrachtet werden, der auch physiotherapeutische Maßnahmen, chirurgische Eingriffe und andere Therapien umfassen kann. 

Mikrochirurgische Behandlungsoptionen

Bei den mikrochirurgischen Eingriffen geht es darum, Muskeln mit Blutgefäßen zu verpflanzen, aber eben auch um die Option, den Masseter Nerv an den Fazialisnerv anzudocken und mit Fazialis Ästen verbindet, also den Nervenfasern. Man kann auch Nerventransplantate mit der sogenannten Cross-face-technik machen. Hierbei nimmt man Nerven einer gesunden Stelle, meist aus dem Unterschenkel, und kann diese zum Beispiel unter die Oberlippe (auf der nicht gesunden Seite) legen. Dann prüft man nach einer Zeit mit dem Hoffmann-Tinel-Zeichen (ein klinisches Zeichen, das verwendet wird, um Nervenverletzungen und -irritationen zu diagnostizieren), ob der Patient ein Kribbeln an der Stelle bemerkt und weiß dann, ob der Nerv schon eingewachsen ist. Das ist wichtig, denn wenn man einen Nerv transplantiert, so ist die innere Seele des Nervs, das Axon, zunächst nicht funktionsfähig. Aber durch die Nervenscheide, die man da vernäht hat, wächst das Axon wieder aus und zwar 1-2mm pro Tag. Und dann kann man durch Klopfen feststellen, ob der Nerv auf der anderen Seite angekommen ist. Das ist dann der richtige Zeitpunkt, um einen Muskel mit Blutgefäßanastomosen an den Nerv anzuschließen, um eine mimische Funktion wieder herzustellen. Der transplantierte Muskel sollte natürlich ein ganz feiner Muskel sein, damit dieser im Gesicht nicht so sichtbar ist. Da sprechen wir schon von einer Hightech-Mikrochirurgie“, verdeutlicht Dr. Exner.


Das Hoffmann-Tinel-Zeichen, auch einfach als Tinel-Zeichen bekannt, ist ein klinisches Zeichen, das verwendet wird, um Nervenverletzungen und -irritationen zu diagnostizieren. Es wird durch leichtes Klopfen oder Drücken über einen Nerv durchgeführt, um festzustellen, ob dabei ein Kribbeln oder unangenehmes Gefühl entlang des Nervs ausgelöst wird. Es ist ein hilfreiches diagnostisches Werkzeug, um Nervenprobleme zu identifizieren und den Bereich der Nervenschädigung oder -kompression zu lokalisieren.


Im Vergleich zu nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden zielen mikrochirurgische Verfahren direkt darauf ab, die Ursache der Fazialisparese zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu lindern. Sie bieten die Möglichkeit einer dauerhaften Wiederherstellung der Gesichtsfunktion und können insbesondere bei fortgeschrittener Fazialisparese von Vorteil sein. Allerdings erfordern mikrochirurgische Eingriffe eine sorgfältige Planung und Durchführung sowie einen längeren postoperativen Rehabilitationsprozess. Es ist wichtig, dass diese Verfahren von erfahrenen und spezialisierten Chirurgen durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Komplikationen zu minimieren.

Ich persönlich empfehle meinen Patienten oft, sich zusätzlich bei Kollegen in Zentren zu informieren, was auch gerne angenommen wird. Und dann kann der Patient sich aussuchen, wo er am Ende hingeht. Gerade, wenn es um junge Patienten geht, so brauchen diese einfach einen guten Rat von mehreren erfahrenen Zentren, um die bestmögliche Behandlung mit dem bestmöglichen Ergebnis zu erzielen. Sie brauchen auch eine psychologische Hilfe. Patienten, die noch eine Restfunktion des Fazialisnervs haben, können auch vor dem Spiegel Übungen machen, um den Nerv zu trainieren. Auch Tipps für Kosmetik und Logopädie sind an der Stelle wichtig“, empfiehlt Dr. Exner am Ende unseres Gesprächs.

Vielen Dank, sehr geehrter Herr Dr. Exner für diese aufklärenden Worte zur Fazialisparese!

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