Innovative Behandlungsstrategien für Aneurysmen - Experteninterview mit Prof. Gruber

05.08.2024

Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber ist ein hochspezialisierter Neurochirurg mit einem herausragenden Ruf in der Behandlung von Erkrankungen des Gehirns und der Wirbelsäule. Als Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Kepler Universitätsklinikum und Lehrstuhlinhaber der Neurochirurgie an der Medizinischen Fakultät bringt er umfangreiche Erfahrung und Expertise in die klinische Praxis und akademische Lehre ein.

Prof. Dr. Gruber verfügt über umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in einer Vielzahl von spezialisierten neurochirurgischen Disziplinen, darunter die Wirbelsäulenchirurgie, Tumorchirurgie, Gefäßchirurgie, Epilepsiechirurgie, Kinderneurochirurgie, Radiochirurgie und funktionelle Neurochirurgie. Seine wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkte liegen insbesondere in der cerebrovaskulären und endovaskulären Neurochirurgie sowie in der neurochirurgischen Intensivmedizin.

Nach verschiedenen Fortbildungsaufenthalten an renommierten Universitätskliniken in England und den Vereinigten Staaten und seiner Tätigkeit als Oberarzt an der MedUni Wien, führt Prof. Dr. Gruber nun das neurochirurgische Team in Linz, das jährlich rund 2600 Operationen in fünf OP-Sälen durchführt. Diese Eingriffe sind hochkomplex und erfordern nicht nur modernste technische Ausrüstung, sondern auch die Expertise von Spezialisten mit tiefgehender Erfahrung.

Die Neurochirurgie an der Klinik in Linz behandelt operativ eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen des zentralen Nervensystems und der peripheren Nerven, einschließlich Stabilisierungseingriffen an der Wirbelsäule, Bandscheibenchirurgie und rekonstruktiven Operationen am Schädelknochen. Zu den häufig behandelten Erkrankungen gehören Epilepsie, Tumore und Gefäßerkrankungen, wobei die Kinderneurochirurgie einen besonderen Schwerpunkt darstellt. Hier widmen sich die Spezialisten speziell der Diagnose und Behandlung neurologischer Erkrankungen bei Kindern.

Neben seiner klinischen Tätigkeit ist Prof. Dr. Gruber auch in der Forschung aktiv. Unter seiner Leitung arbeitet das Team an der Entwicklung innovativer Technologien wie einer dreidimensionalen Trainingssimulation für die operative Therapie von Hirnaneurysmen. Diese Simulation ermöglicht es den Chirurgen, schwierige Eingriffe am Computer mit echtem Operationsbesteck zu üben und ein haptisches Feedback zu erhalten, wodurch die Vorbereitung auf tatsächliche Operationen erheblich verbessert wird.

Prof. Dr. Andreas Gruber verbindet exzellente chirurgische Fähigkeiten mit einem tiefen Engagement für die medizinische Ausbildung und innovative Forschung, was ihn zu einer führenden Persönlichkeit in der Neurochirurgie macht.

Die Redaktion des Leading Medicine Guide konnte mit Prof. Dr. Gruber sprechen und fokussierte auf die Behandlung von Aneurysmen.

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Die Behandlung von Aneurysmen ist ein hochkomplexes und lebenswichtiges medizinisches Fachgebiet, das stetig durch innovative Techniken und modernste Ausrüstung voranschreitet. Aneurysmen, gefährliche Ausbuchtungen an den Gefäßwänden, erfordern eine präzise Diagnose und maßgeschneiderte therapeutische Ansätze, um schwerwiegende Komplikationen wie Rupturen zu verhindern. Dank fortschrittlicher chirurgischer und endovaskulärer Verfahren haben Patienten heute bessere Heilungschancen und eine verbesserte Lebensqualität. Die enge Zusammenarbeit von Spezialisten und der Einsatz neuester Technologien spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Ein Aneurysma im Gehirn, eine sackartige Ausbuchtung an den Wänden von Blutgefäßen, entwickelt sich in der Regel aufgrund einer Schwächung der Gefäßwand. 

Diese Schwächung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich langjährigem Bluthochdruck, Arteriosklerose (Arterienverkalkung), genetischer Veranlagung, traumatischen Verletzungen, Infektionen oder entzündlichen Erkrankungen. Auch angeborene Anomalien der Gefäßwand können zur Bildung eines Aneurysmas führen. Prof. Dr. Gruber verdeutlicht dies zu Beginn unseres Gesprächs: „Ein Aneurysma ist eine nicht angeborene, sondern im Laufe des Lebens erworbene Schwachstelle einer Schlagader im Gehirn, die sich an ganz typischen Stellen entwickelt. Die Schwachstelle eines Aneurysmas im Gehirn sieht anders aus als ein Aorten-Aneurysma, das eine schlauchartige Struktur hat, während das sakuläre Aneurysma im Gehirn als eine sackartige Erweiterung der Gefäßwand identifiziert wird“. Die Symptome eines Aneurysmas können variieren und hängen oft von seiner Lage und Größe ab. „Die meisten Patienten bemerken ein Aneurysma nicht, da viele Aneurysmen zunächst keine offensichtlichen Anzeichen oder Beschwerden verursachen und werden oft zufällig bei bildgebenden Untersuchungen für andere Erkrankungen entdeckt. 3-4% der Menschen sind Aneurysma Träger und sterben dann im Zweifelsfall mit 95 Jahren an einem Herzinfarkt und wissen nicht, dass sie je ein Aneurysma gehabt haben. In vielen Fällen würde man durch eine Behandlung oft tatsächlich mehr Schaden anrichten als dass es etwas nutzen würde. Dennoch können bestimmte Arten von Aneurysmen, insbesondere wenn sie größer werden oder platzen, zu schwerwiegenden Symptomen führen“, schildert Prof. Dr. Gruber.

Ein rupturiertes Hirnaneurysma kann zu einem plötzlichen, extrem starken Kopfschmerz führen, der oft als "der schlimmste Kopfschmerz meines Lebens" beschrieben wird. Weitere mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen, Sprachstörungen und sogar Bewusstlosigkeit. Aortenaneurysmen, die in der Hauptschlagader auftreten, können ebenfalls lange Zeit asymptomatisch bleiben. Bei einem abdominalen Aortenaneurysma können Bauch- oder Rückenschmerzen auftreten, manchmal mit einem pulsierenden Gefühl im Bauch. Ein rupturiertes Aortenaneurysma führt zu plötzlichen, starken Schmerzen im Bauch oder Rücken, einem Blutdruckabfall und möglicherweise Bewusstlosigkeit. Periphere Aneurysmen, die in anderen Blutgefäßen, wie den Beinarterien, auftreten, können durch Schmerzen, Schwellungen oder Durchblutungsstörungen in den betroffenen Extremitäten auffallen. Sie können auch Blutgerinnsel bilden, die den Blutfluss in den betroffenen Gefäßen behindern und zu weiteren Komplikationen führen können.

Man muss Aneurysmen, die geblutet haben, behandeln, weil die Nachblutungsrate hoch und lebensgefährlich ist. Auch behandelt man asymptomatische Aneurysmen ab einer Größe von 7mm. Wenn allerdings zusätzliche Risikofaktoren vorliegen wie bei Rauchern oder bei Patienten mit Bluthochdruck ist eine Therapie auch bei einer kleineren Größe des Aneurysmas naheliegend. Aneurysmen, die durch Hirnnervenkompressionen symptomatisch sind, müssen ebenfalls behandelt werden, weil der Hirnnerv dauerhaft Schaden nehmen kann. Aneurysmen im Gehirn haben im Gegensatz zu Bauchaortenaneurysmen aufgrund ihrer Struktur den Vorteil, dass man das sackartige Gebilde verschließen kann und die tragenden Gefäße, die Arterien, dennoch in Takt bleiben. Würde man beim Aorta-Aneurysma das Aneurysma verschließen wollen, würde man gleichzeitig die Aorta verschließen“, erklärt Prof. Dr. Gruber und macht die Gefährlichkeit der Aneurysmen deutlich: „Man kann sagen, dass 1/3 der Patienten versterben bevor der Arzt kommt, 2/3 kommen ins Krankenhaus, von denen wiederum 1/3 überleben. Von diesen überlebt dann ein Teil mit einer bleibenden Behinderung und ein Teil erholt sich wieder. Leider haben Betroffene unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen oder leichten Schwindel, weswegen Aneurysmen in der Regel als Zufallsbefund entdeckt werden. Ein blutendes Aneurysma ist tatsächlich relativ selten. Wir wissen noch nicht viel zur Wachstumsrate eines Aneurysmas, nicht einmal, ob sie kontinuierlich oder eruptiv wachsen. Manche wachsen schnell, manche wachsen langsam, und manche bleiben ein Leben lang unverändert. Man kann aber definitiv von einem Wachstum ausgehen, da es sich eben nicht um eine angeborene, sondern um eine erworbene Schwächung handelt. Betroffene sind meist über 40 Jahre, und der weibliche Anteil überwiegt aufgrund der höheren Anfälligkeit der Gefäßwände durch Hormonveränderungen. Auch Kinder können Aneurysmen entwickeln, die dann aber meist sehr instabil sind, bluten und auch häufiger nachbluten, was die Prognose insgesamt schlecht macht“.

Die neuesten Behandlungsmethoden für Aneurysmen umfassen eine Reihe von innovativen Technologien und Verfahren, die darauf abzielen, die Behandlungsergebnisse zu verbessern und die Risiken für die Patienten zu minimieren. 

Wenn ein Aneurysma entdeckt wurde, sollte schnellstmöglich ein Neurochirurg aufgesucht werden. Dieser kann dann nach der Diagnostik beurteilen, ob es gefährlich ist und behandelt werden muss oder ob man abwarten kann (watch and wait Methode). Ich selbst betreibe Neurochirurgie seit 1992 und bin seit 1993 auch in der Neurointervention ausgebildet. Es ist daher eine Kernkompetenz, die ich erworben habe, um zu beurteilen, was besser operiert wird und was embolisiert werden kann. Die Entscheidung, welche Behandlungstechnik im konkreten Fall zum Einsatz kommen soll, wird in der Regel in einer interdisziplinären neurovaskulären Konferenz getroffen, in welcher Neurochirurgen, Neuroradiologen und Neurologen ihre Expertise einbringen“, so Prof. Dr. Gruber.

Die Embolisation ist eine minimal-invasive Methode zur Behandlung von Aneurysmen, bei der gezielt ein oder mehrere Materialien in das Aneurysma eingeführt werden, um den Blutfluss in diesem Bereich zu stoppen. Das Ziel ist es, das Aneurysma von der Blutzirkulation abzuschneiden, um die Gefahr einer Ruptur zu minimieren und die Blutforschung durch das Aneurysma zu verhindern. Im Bereich der Embolisationstechniken hat sich das Coiling etabliert, bei dem Platinspiralen in das Aneurysma eingeführt werden, um den Blutfluss zu unterbrechen und das Aneurysma zu verschließen. Moderne Coils sind oft beschichtet oder haben zusätzliche Mechanismen zur Förderung der Gerinnselbildung. 

Ein bedeutender Fortschritt ist die endovaskuläre Therapie, bei der Stentgrafts verwendet werden, um das Aneurysma von innen abzudichten und den Blutfluss umzuleiten. Diese minimalinvasiven operativen Verfahren haben sich als effektive Alternativen zur offenen Chirurgie etabliert. Besonders erwähnenswert sind branched und fenestrated Stentgrafts, die für die Behandlung von Aneurysmen in komplexen anatomischen Bereichen entwickelt wurden. Sie ermöglichen eine präzisere Abdeckung des Aneurysmas und den Erhalt des Blutflusses zu kritischen Organen. Eine weitere innovative Methode ist der Einsatz von Flow-Diverter Stents, die hauptsächlich zur Behandlung intrakranieller Aneurysmen verwendet werden. Diese Stents lenken den Blutfluss vom Aneurysma Sack weg und fördern die Bildung eines Gerinnsels innerhalb des Aneurysmas, was zu dessen Schrumpfung und Stabilisierung führt. 

Man muss hier prinzipiell zwischen rekonstruktiven und dekonstruktiven Techniken unterscheiden. Bei Ersteren kann man das Aneurysma verschließen und das Aneurysma tragende Gefäß bleibt offen (Clip, Coil, Stent), während bei einem dekonstruktiven Verfahren das Aneurysma samt dem Aneurysma tragenden Gefäß verschlossen wird, was auch unter Bypass Schutz erfolgen kann, um mögliche Schlaganfälle zu verhindern. Hier ist echte Expertise mit Bypässen gefragt! Was die Entscheidung zwischen diesen beiden Herangehensweisen betrifft, so habe ich eine sehr ausdifferenzierte Entscheidungsmatrix publiziert in der alle möglichen Parameter aufgeführt sind. Diese beinhalten Angaben zum Alter des Patienten, zur Struktur und Form und Lage des Aneurysmas, Informationen zum Wachstum, wie ist der Katheter Aufstieg, hat der Patient einen engen oder breiten Hals, liegt eine Blutung vor usw.“, führt Prof. Dr. Gruber aus.


Das Clipping ist ein chirurgisches Verfahren zur Behandlung von intrakraniellen Aneurysmen, bei dem ein spezielles Gerät, das als „Clip“ bezeichnet wird, verwendet wird, um das Aneurysma von der normalen Blutzirkulation abzuschneiden. Dieses Verfahren wird in der Regel durch eine offene Operation durchgeführt und zielt darauf ab, das Risiko einer Ruptur des Aneurysmas zu minimieren und damit potenziell lebensbedrohliche Blutungen im Gehirn zu verhindern.

Das Coiling (auch als Endovaskuläre Coil-Einlage bezeichnet) ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von intrakraniellen Aneurysmen. Dabei wird ein dünner, flexibler Draht, der als „Coil“ bezeichnet wird, in das Aneurysma eingeführt, um es zu verschließen und so das Risiko einer Ruptur zu minimieren. Diese Technik wird häufig als Alternative zum chirurgischen Clipping verwendet, insbesondere bei Aneurysmen, die schwer zugänglich sind oder bei Patienten, die eine weniger invasive Methode bevorzugen.

Ein Stentgraft ist ein medizinisches Gerät, das in der minimalinvasiven Behandlung von Aneurysmen, insbesondere von Aortenaneurysmen, verwendet wird. Es handelt sich um eine Kombination aus einem Stent und einem Graft. Der Stent ist ein röhrenförmiges Metallgitter, das die Arterie offenhält, während der Graft eine synthetische Hülle ist, die den Blutfluss leitet und das geschwächte Gefäßsegment verstärkt. Zusammen bilden sie eine innere Stütze, die in die betroffene Arterie eingesetzt wird, um das Aneurysma von innen abzudichten und so die Gefahr einer Ruptur zu minimieren.


Blutende Aneurysmen müssen sofort versorgt werden.

Blutende Aneurysmen müssen in jedem Fall sofort behandelt werden. Man kann sie embolisieren, und man kann sie operieren. Es gibt eine Studie, die darauf hinweist, dass gut embolisierbare Aneurysmen auch embolisiert werden sollen, was eine neurointerventionelle Kapazität erfordert. Wenn eine Unsicherheit in der Entscheidung besteht, ist es sicherlich immer besser zu embolisieren. Für nicht blutende Aneurysmen gibt es keine Vorgaben. Hier heißt es lediglich, dass der Clip stabiler ist als der Coil – der Coil ist bei weitem weniger invasiv“, konstatiert Prof. Dr. Gruber und nennt ein Beispiel: „Wir haben zum Beispiel ein Medidefukationsaneurysma (ein spezifischer Typ von Aneurysma, der an der Stelle auftritt, an der die mittlere Hirnarterie (MCA) sich teilt. Die Medidefukation ist die Stelle, an der eine größere Arterie in kleinere Äste verzweigt), frisch geblutet mit einer großen raumfordernden zerebralen Blutung – hier bestünde eine klare Indikation für eine Operation. Ein schmalhalsiges, geblutetes Kopfaneurysma wäre hingegen eine gute Indikation für eine Embolisation“.

Aneurysmen können sich in verschiedenen Teilen des Körpers befinden, und ihre Position beeinflusst sowohl das Ruptur Risiko als auch die technische Machbarkeit und die Risiken der Behandlung. „Die Lage des Aneurysmas spielt nur bedingt eine Rolle. Auch die Größe spielt nur bedingt eine Rolle. Man kann sagen, je größer das Aneurysma, desto schwieriger ist die Chirurgie. Allerdings erschwert ein großes Aneurysma die endovaskuläre Therapie. Aneurysmen, die nah an der Schädelbasis sitzen, lassen sich sehr gut mit der modernen Flow Diversion behandeln (Flow-Diversion ist eine fortschrittliche Methode zur Behandlung intrakranieller Aneurysmen, die durch die Umleitung des Blutflusses innerhalb des Gefäßes zur Reduzierung des Aneurysma Risikos beiträgt)“, erläutert Prof. Dr. Gruber.

Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt wird, ist die Nähe des Aneurysmas zu kritischen anatomischen Strukturen. Aneurysmen in der Nähe wichtiger Arterienabzweigungen, wie zum Beispiel den Nierenarterien oder den Arterien, die das Gehirn versorgen, erfordern oft eine komplexere Planung und Durchführung der Operation, um sicherzustellen, dass der Blutfluss zu diesen lebenswichtigen Organen erhalten bleibt. 

Schnelle Mobilisierung und ein Appell an die Patienten

Direkt nach einer erfolgten Operation, die zwischen 3-5 Stunden dauert, kommt der Patient eine Nacht auf die Intensivstation und bleibt insgesamt ca. zehn Tage im Krankenhaus, weil er gut überwacht werden muss. Am Tag der Operation steht der Patient aber schon wieder auf den Füßen, das heißt, die Mobilisierung erfolgt sehr schnell. Ganz wichtig für das Operationsteam ist die Planung der Operation, nach dem Motto `Gut geplant ist gut gemacht!´. Wenn alles gut verlaufen ist, werden beim Patienten nach acht Tagen die Nähte entfernt, und er wird nach zehn Tagen entlassen. In der Regel kommt er nach 4-6 Wochen zur Nachkontrolle und dann wieder nach einem halben Jahr. Postoperativ verspürt der Patient anfangs vielleicht eine vegetative Erschöpfbarkeit und ist weniger Stress resistent. Das Gehirn hatte schließlich Kontakt mit der Luft, was diese Symptome verursacht, die aber wieder verschwinden“, macht Prof. Dr. Gruber klar.

Ich bin derzeit Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie und im Vorstand der vaskulären Sektion der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie, als Hybrid-Neurochirurg dual ausgebildet, mit dem Glück 1992 bei Prof. Dr. Riechling in Wien und 1994 bei Prof. Dr. Bernstein in New York lernen zu dürfen und darf daher behaupten, dass ich wirklich weiß, was ich tue. Was ich mir aus diesem Grund persönlich wünschen würde ist, dass blutungsbereite Gehirnerkrankungen generell nur von Ärzten behandelt werden sollten, die das auch wirklich können. Hier macht die Bildung von Zentren Sinn, wo dann auch alles an Technik vorhanden ist, die im Zweifelsfall erforderlich ist. Man darf nicht vergessen, dass man bei manchen blutenden Aneurysmen sehr schnell handeln muss!“, appelliert Prof. Dr. Gruber, und damit beenden wir unser Gespräch.

Vielen Dank, sehr geehrter Herr Professor Dr. Gruber, für den Einblick in die difficile Behandlung von Aneurysmen!

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