Infertilität - Informationen und Spezialisten

03.09.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Infertilität ist ein Thema, das viele Paare betrifft, die sich einen Kinderwunsch erfüllen möchten. Doch was genau bedeutet der Begriff, und wie geht man mit dieser Herausforderung um? In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Infertilität. Außerdem finden Sie hier ausgewählte Spezialisten für die Behandlung der Infertilität.

ICD-Codes für diese Krankheit: N46

Artikelübersicht

Was ist Infertilität?

Infertilität bezeichnet die Unfähigkeit, nach einem Jahr regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs schwanger zu werden. Sie betrifft sowohl Frauen als auch Männer und kann verschiedene Ursachen haben. Für betroffene Paare bedeutet die Diagnose oft eine emotionale Belastung, da der unerfüllte Kinderwunsch tiefgreifende Auswirkungen auf das persönliche und gemeinsame Leben haben kann.

Symptome der Infertilität

Die Symptome von Infertilität sind nicht immer offensichtlich. In vielen Fällen gibt es keine klaren Anzeichen, die auf eine Fruchtbarkeitsstörung hinweisen. Bei Frauen kann jedoch das Ausbleiben der Menstruation oder unregelmäßige Zyklen ein Hinweis auf mögliche Probleme sein. Bei Männern könnten eine verminderte Spermienzahl oder -qualität Anzeichen für Infertilität sein. Es ist wichtig zu betonen, dass das Ausbleiben von Symptomen nicht bedeutet, dass keine Infertilität vorliegt. Deshalb sollte bei einem unerfüllten Kinderwunsch frühzeitig eine Untersuchung in Erwägung gezogen werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Infertilität kann viele Ursachen haben, die sowohl körperlicher als auch genetischer Natur sein können. Zu den häufigsten Ursachen bei Frauen zählen:

  • Hormonelle Störungen: Störungen in der Hormonproduktion können den Eisprung verhindern oder unregelmäßig machen.
  • Endometriose: Bei dieser Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, was die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
  • Eileiterveränderungen: Verklebungen oder Blockaden der Eileiter verhindern, dass die Eizelle zur Gebärmutter gelangt.

Bei Männern sind häufig folgende Faktoren für Infertilität verantwortlich:

  • Verminderte Spermienqualität: Eine geringe Anzahl oder abnorme Form und Beweglichkeit der Spermien kann die Befruchtung erschweren.
  • Genetische Ursachen: Bestimmte genetische Störungen können die Spermienproduktion oder -funktion beeinträchtigen.
  • Hormonelle Störungen: Auch bei Männern können hormonelle Ungleichgewichte die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Zusätzlich gibt es Risikofaktoren, die bei beiden Geschlechtern die Wahrscheinlichkeit für Infertilität erhöhen können, darunter:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern ab.
  • Lebensstil: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenkonsum und starkes Übergewicht können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
  • Umwelteinflüsse: Chemikalien und Umweltgifte können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Untersuchung und Diagnose

Die Diagnose von Infertilität erfolgt durch eine Reihe von Untersuchungen, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern durchgeführt werden.

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Zu Beginn steht ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, in dem die Krankengeschichte und Lebensgewohnheiten besprochen werden.
  • Hormonanalysen: Bei Frauen werden Hormonspiegel gemessen, um mögliche Störungen im Zyklus zu erkennen. Bei Männern kann ein Testosteronspiegel-Test Aufschluss über hormonelle Probleme geben.
  • Spermiogramm: Bei Männern wird die Spermienqualität untersucht, um die Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien zu beurteilen.
  • Bildgebende Verfahren: Mittels Ultraschall können bei Frauen die Gebärmutter und die Eileiter untersucht werden. Bei Männern kann eine Ultraschalluntersuchung der Hoden und Samenleiter erfolgen.
  • Laparoskopie: In bestimmten Fällen kann eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) erforderlich sein, um genauere Einblicke in die weiblichen Fortpflanzungsorgane zu erhalten.

Diese Untersuchungen helfen, die Ursache der Infertilität zu identifizieren und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Unfruchtbarkeit

Die Behandlung von Infertilität hängt von der Ursache ab und kann von einfachen Maßnahmen bis hin zu komplexen medizinischen Eingriffen reichen. Zu den gängigen Behandlungsmethoden zählen:

  • Medikamentöse Therapie: Bei hormonellen Störungen können Medikamente eingesetzt werden, um den Eisprung zu fördern oder die Spermienproduktion zu verbessern.
  • Operative Eingriffe: Wenn strukturelle Probleme wie Eileiterblockaden oder Endometriose vorliegen, kann eine Operation erforderlich sein.
  • Künstliche Befruchtung: In-vitro-Fertilisation (IVF) und Insemination sind häufig angewandte Methoden, wenn andere Behandlungsversuche erfolglos bleiben.
  • Lebensstiländerungen: In einigen Fällen kann eine Änderung der Lebensgewohnheiten, wie Gewichtsreduktion oder der Verzicht auf Nikotin, die Fruchtbarkeit verbessern.

Es ist wichtig, dass Paare sich von einem spezialisierten Arzt beraten lassen, um die beste Behandlungsmethode zu finden.

Verlauf und Prognose

Die Prognose bei Infertilität hängt stark von den individuellen Ursachen und dem Alter der Betroffenen ab. Bei jungen Paaren mit leichten Fruchtbarkeitsstörungen stehen die Chancen gut, dass durch eine geeignete Behandlung eine Schwangerschaft erreicht wird. Mit zunehmendem Alter und bei komplexeren Ursachen kann die Behandlung jedoch schwieriger werden und die Erfolgsaussichten sinken. Dennoch gibt es heute viele moderne Therapien, die auch in schwierigen Fällen Hoffnung bieten können.

Fazit

Infertilität ist ein komplexes Thema, das viele Paare betrifft. Wichtig ist, frühzeitig eine Diagnose zu stellen und die passenden Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Obwohl die Diagnose oft mit Unsicherheit und Stress verbunden ist, gibt es heute vielfältige Ansätze, die den Wunsch nach einem Kind erfüllen können. Lassen Sie sich von einem Facharzt beraten und nutzen Sie die Möglichkeiten der modernen Medizin, um Ihrem Ziel näher zu kommen.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG)
  • Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)
  • Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU)
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