Wenn es um Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlbildungen in Brustraum geht, wird der Thoraxchirurg aktiv. Zum Thorax zählen das Brustfell (Pleura), die Bronchien, die Lunge und die Luftröhre. Auch das Mittelfell (Raum zwischen Brustbein und Brustwirbelsäule) fällt in den Bereich der Thoraxchirurgie.
Lungenentzündungen, Entzündungen des Brustfells oder Ansammlungen von Eiter im Brustkorb sind Einsatzgebiete der Thoraxchirurgie. Ebenso wenn Luft in die Pleurahöhle gelangt (Pneumothorax).
Spezialisten kümmern sich ebenfalls um angeborene Fehlbildungen im Brustkorb wie die Trichterbrust. Bei Tumore im Brustraum arbeiten Thoraxspezialisten gemeinsam mit Onkologen zusammen, um Lungenkrebs und Lungenmetastasen zu behandeln.
Es zählen wie bei allen Bereichen der Chirurgie jene Therapien dazu, die ohne Operation auskommen. Beim Thorax sind das zum Beispiel Strahlentherapien oder Chemotherapien zur Behandlung von Lungenkrebs oder der Einsatz von Antibiotika.
14.06.2024
Autor des Fachartikels
Redakteur
Artikelübersicht
Thoraxchirurgie - Weitere Informationen
Der Brustraum (kurz: Thorax) enthält die lebenswichtigen Organe Herz und Lungen. Infolge von Unfällen, Krebserkrankungen oder bei Verengung der Bronchien kann eine Operation am Thorax notwendig werden. Diese Operationen werden von Thoraxchirurgen durchgeführt.
Die Thoraxchirurgie umfasst laut Definition der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie die Diagnostik sowie die Behandlung von:
- Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen der Brustwand
- Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des Zwerchfells
- Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen der Lunge und den angrenzenden Herzabschnitten
Der Brustkorb heißt in der Anatomie auch Thorax, er ist der obere Teil des Rumpfes @ Katleho Seisa/peopleimages.com /AdobeStockWelche Erkrankungen operieren Spezialisten für Thoraxchirurgie?
Thoraxchirurgen befassen sich in erster Linie mit der operativen Behandlung von:
- Lungenerkrankungen (Lungenkrebs, Lungenmetastasen, Lungenemphysem) im Rahmen der Lungenchirurgie
- Rippenfellerkrankungen (Peritonealkarzinose)
- Erkrankungen der Bronchien
- Erkrankungen des Brustkorbs (Trichterbrust, Brustwandtumor)
- Erkrankungen des Mediastinums (Thymuskarzinom) sowie
- Erkrankungen der Luftröhre (Luftröhrenkrebs)
Die Trichterbrust ist eine häufig genetisch bedingte Fehlbildung der vorderen Brustwand @ smile35 /AdobeStockSoweit dies möglich ist, ziehen Spezialisten für Thoraxchirurgie minimal-invasive Operationen vor, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Gleichzeitig steigt dabei auch die Chance für eine komplikationslose Heilung nach der Thoraxoperation.
Zwei besonders häufig vorkommende Erkrankungen in der Thoraxchirurgie sind der Pneumothorax sowie Wasseransammlungen im Brustraum.
Dringt Luft von außen in den Brustkorb ein, fällt die Lunge in sich zusammen und die Atmung ist erschwert. Mediziner sprechen dann von einem Pneumothorax.
In diesem Fall muss der Thoraxchirurg die Ursache für den Pneumothorax finden und die zugrunde liegende Verletzung verschließen.
Er zieht die Luft aus dem Brustkorb ab und repariert den Thorax so, dass keine neue Luft mehr eindringt.
Ganz ähnlich verhält es sich, wenn sich Flüssigkeit im Brustkorb ansammelt, meist als Folge von Infektionen oder Tumoren.
Hier saugt der Spezialist für Thoraxchirurgie die Flüssigkeit ab (drainieren). Er verhindert so, dass sich Krankheitserreger um die Lunge herum festsetzen oder dass sich Tumorzellen streuen.
Welche Diagnoseverfahren setzen Spezialisten für Thoraxchirurgie ein?
Bevor die Thoraxchirurgie-Spezialisten jedoch den Brustraum eröffnen können, müssen sie sich zuvor ein Bild vom Inneren ihres Patienten machen. Dazu nutzen sie verschiedene bildgebende Verfahren, wie z. B. das Röntgen, den Ultraschall oder auch radiologische Aufnahmen.
Um Infektionen ausschließen zu können, empfiehlt es sich, vor Operationen eine Bronchoskopie oder sogar eine Pleurapunktion durchzuführen. Erst wenn all diese Untersuchungen gelaufen sind, und der Patient einen operationsfähigen Eindruck macht, wird der Thoraxchirurg tätig.
Wie sieht das Leistungsspektrum von Thoraxchirurgen aus?
Thoraxchirurgen sind, wie der Name schon sagt, in der Hauptsache Operateure. Deshalb gehören zu ihrem Aufgabenspektrum ganz besonders die Thorakotomie sowie die Thorakoskopie. Unter Thorakotomie verstehen Ärzte die chirurgische Eröffnung des Thorax durch einen Schnitt zwischen den Rippen. Je nach Schnittort und Schnittgröße werden verschiedene Varianten der Thorakotomie unterschieden.
Die Thorakoskopie ist eine minimal-invasive Methode, mit der Ärzte die Brusthöhle und das Brustfell (Pleura) begutachten. Sie können über diese Methode der Thoraxchirurgie Instrumente oder Medikamente in den Brustraum einbringen.
Welche Qualifikationen haben Spezialisten für Thoraxchirurgie?
Die Thoraxchirurgie ist ein Teilbereich der Chirurgie. Angehende Fachärzte für Thoraxchirurgie müssen in aller Regel einen Weiterbildungsplan machen. Dieser umfasst eine 2-jährige Grundausbildung in chirurgischer Methodik und eine 4-jährige Spezialisierungsphase in der Thoraxchirurgie.
