Ambulantisierung in der Endoprothetik - Nach Hüft-TEP und Knie-TEP stehen individuelle ambulante Rehabilitationsoptionen im Fokus

29.08.2024

Professor Dr. med. Karl Philipp Kutzner ist eine herausragende Persönlichkeit im Bereich der orthopädischen Chirurgie und ein ausgewiesener Experte für Hüft- und Knieendoprothetik. Seine Expertise basiert auf einer langjährigen klinischen Tätigkeit als Oberarzt der Klinik für Orthopädie des St. Josefs Hospitals Wiesbaden und einer erfolgreichen Habilitation für das Fach Orthopädie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2023 leitet er das Endoprotheticum Rhein-Main, eine hochmoderne Praxis für Orthopädie und Endoprothetik, in der er nicht nur medizinische Exzellenz, sondern auch eine Atmosphäre des Vertrauens und der individuellen Betreuung bietet. Besonders hervorzuheben ist Prof. Dr. Kutzners Spezialisierung auf Hüft- und Knieendoprothetik, die ihn zu einem überregional gefragten Ansprechpartner für Patienten mit Gelenkproblemen macht.

Von der Beratung bis zur Behandlung steht er seinen Patienten mit Empathie und Expertise zur Seite. Er versteht die erheblichen Auswirkungen von Gelenkproblemen wie Arthrose auf die Lebensqualität und setzt alles daran, seinen Patienten durch individuelle Lösungen zu einer gesteigerten Lebensqualität zu verhelfen. Ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Betonung konservativer Behandlungsmethoden, wo immer noch möglich, trotz seines operativen Schwerpunkts. Dies unterstreicht sein Engagement für das Wohl seiner Patienten und die Gewährleistung einer umfassenden Betreuung, die über den chirurgischen Eingriff hinausgeht.

Seine Expertise reicht von minimal-invasiven Eingriffen bis hin zu Teilgelenkersatz und Wechseloperationen, wodurch er eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten bietet. Besonders hervorzuheben ist Prof. Dr. Kutzners Fachwissen und Erfahrung im Bereich der Kurzschaftprothesen in der Hüfte. Als einer der führenden Experten Deutschlands auf diesem Gebiet verfügt er über umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in dieser spezialisierten Operations-Technik. Auch beim Teilgelenkersatz am Knie hat Prof. Dr. Kutzner eine besondere Expertise entwickelt. Neben der Versorgung mit vollständigen Knieimplantaten hat er sich auf den Einbau von Schlittenprothesen und künstlichen Teilgelenken spezialisiert. Diese Behandlungsmethode kommt vielen jüngeren Arthrose Patienten zugute und kann ihnen viele Jahre Lebensqualität schenken.

Mit seinem Endoprotheticum Rhein-Main bietet Prof. Dr. Kutzner eine erstklassige Versorgung im Rhein-Main Gebiet. Die Praxis in Mainz und die Kooperation mit der privaten Lilium-Klinik in Wiesbaden ermöglichen es ihm, eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten anzubieten und eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. Seine umfangreiche Erfahrung und moderne Techniken ermöglichen es ihm, erstklassige Ergebnisse zu erzielen und seinen Patienten eine verbesserte Lebensqualität zu bieten.

Die Redaktion des Leading Medicine Guide sprach mit Prof. Dr. Kutzner über die Ambulantisierung in der Endoprothetik und individualisierte ambulante Konzepte nach erfolgter Knie- oder Hüft-Totalendoprothese.

Prof. Dr. med. Karl Philipp Kutzner

Hüft- und Knieendoprothesen sind chirurgische Implantate, die zur Behandlung von fortgeschrittener Arthrose oder schweren Verletzungen eingesetzt werden. Diese Prothesen können die Mobilität und Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern, indem sie Schmerzen lindern und die Beweglichkeit wiederherstellen. 

Die Operationen sind in den letzten Jahren deutlich schonender geworden, und minimal-invasive Techniken sowie umfangreiche schmertherapeutische Konzepte erlauben heute in vielen Fällen eine sofortige Mobilisation und rasche Wiedererlangung der Selbstständigkeit für unsere Patienten“, hebt Prof. Dr. Kutzner zu Beginn unseres Gesprächs hervor.

Diese endoprothetischen Eingriffe erfordern in der Regel eine zielführende Nachbehandlung bzw. Rehabilitation, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Den traditionellen Weg stellt hierbei ein mehrtägiger stationärer Aufenthalt in der operierenden Klinik und eine anschließende stationäre Rehabilitation in einer spezialisierten Rehabilitations-Klinik dar, zumeist mit einer Dauer von 3 Wochen. Die Entwicklungen in der Endoprothetik der letzten 10 Jahre erlauben jedoch eine immer bessere und zügigere Behandlungskonzepte, welche in einigen Fällen auch ohne stationären Aufenthalt auskommen könnten. Neben immer kürzer werdenden stationären Aufenthalten gibt es zunehmend zahlreiche ambulante Rehabilitationseinrichtungen, welche aus vielerlei Gründen an Bedeutung gewinnen. 

Zur ambulanten Operation kommentiert Prof. Dr. Kutzner: „Der ambulante Gedanke bei chirurgischen Eingriffen wird derzeit vom Deutschen Gesundheitsministerium stark nach vorne getrieben. Hier gilt es, verschiedene Parameter zu berücksichtigen, um trotz ambulanter Behandlung die maximale Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Bisher ist diese in der Endoprothetik nur marginal angekommen. Dies liegt insbesondere an der Vergütungsstruktur. In anderen Ländern, wie in den Niederlanden oder den USA, ist dieser Prozess bereits deutlich weiter fortgeschritten. Vor dem Hintergrund der Probleme des deutschen Gesundheitswesens könnte eine Ambulantisierung in der Endoprothetik durchaus auch positive Aspekte beinhalten“.

Die Vor- und Nachteile der Ambulantisierung in der Hüft- und Knieendoprothetik, auch bekannt als Hüft-TEP (Totalendoprothese) und Knie-TEP, sind vielschichtig und umfassen verschiedene Aspekte bzw. Herausforderungen, von der Infrastruktur, über die Organisation der postoperativen Nachbehandlung bis hin zur heimischen Fürsorge. 

Bei ambulanten Hüft- oder Knieendoprothesen-Operationen können Patienten normalerweise innerhalb weniger Stunden nach dem Eingriff nach Hause zurückkehren. Als kurzstationärer Aufenthalt gilt eine Nacht im Krankenhaus. Im Gegensatz dazu erfordert eine stationäre Behandlung, dass die Patienten für eine bestimmte Zeit im Krankenhaus bleiben, üblicherweise für mehrere Tage. Für die ambulante Hüft- oder Knieendoprothesen-Operation müssen die Patienten sorgfältig ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass sie für einen ambulanten Eingriff geeignet sind. Die ambulante Operation erfordert eine präzise Planung und Koordination zwischen dem Chirurgen, dem Anästhesisten und dem Pflegeteam, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Behandlung reibungslos verlaufen. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung von Unterstützung und Anleitungen für die postoperative Versorgung zu Hause.

Tatsächlich ist Deutschland eine gewachsene Reha-Nation. Vor allem nach Knie- und Hüftoperationen war es für eine lange Zeit üblich, eine stationäre Rehabilitation von ca. 3-4 Wochen einzuplanen. Die Erwartungshaltung vieler Patienten ist noch sehr an der früheren `Tradition´ angepasst, und sie rechnen mit einem längeren stationären Aufenthalt für die Rehabilitation. Dabei ist diese in vielen Fällen in diesem Umfang heute jedoch gar nicht mehr zwingend notwendig. In einigen Fällen in dieser Form auch gar nicht sinnvoll. Die Rehabilitationsmaßnahmen, die heute noch immer standardmäßig angeboten werden, erfüllen die Erwartungen meistens nicht mehr, da die jeweiligen Einrichtungen auf die von früher notwendigen Maßnahmen eingerichtet sind. Denn früher war es nicht so, dass der Patient so schnell nach einer Operation wieder mobil war, was heute dank minimal invasiver Techniken und insgesamt viel schonenderen Behandlungsoptionen möglich ist. Aus dem Grund werden Patienten heute naturgemäß viel früher aus dem Krankenhaus entlassen. Ein nahtloser Übergang in eine stationäre Rehabilitationseinrichtung kollidiert da nicht selten mit einer noch nicht abgeschlossenen Wundheilung und einer noch angespannten Weichteilsituation. Nicht selten werden unsere Patienten dennoch bereits früh an Geräten zum Zwecke des Muskelaufbaus oder der Erlangung der Stabilität behandelt. Dies ist in dieser frühen Phase eigentlich nicht sinnvoll und wirkt unter Umständen einer störungsfreien Heilung sogar entgegen“, erklärt Prof. Dr. Kutzner und fügt noch an:

In der frühen Phase nach einer Operation an Knie oder Hüfte ist im Rahmen einer Rehabilitation eigentlich die Lymphdrainage ein wichtiges Element. Hierfür gab es in früheren Zeiten im operierenden Krankenhaus noch ein Lymphdrainagen-Team, bestehend aus Physiotherapeuten, welches eigens dafür zuständig war, die Weichteilschwellungen, Hämatome und Ödeme der frisch operierten Patienten zu behandeln. Leider gibt es so etwas heute auf Grund des zunehmenden Personalmangels nicht mehr. Und auch in den Rehabilitations-Einrichtungen fehlt zunehmend das Personal, um solche personalintensiven Aufgaben wie beispielsweise die Lymphdrainage zu übernehmen. Um dennoch den frisch operierten Patienten etwas anbieten zu können, werden diese oft zu früh bereits alleine oder in Gruppen im Trainingsbereich bzw. im Gerätepark eingebunden. Eine individuelle Betreuung, zugeschnitten auf den Zustand des jeweiligen Patienten, bleibt somit oft aus. Es werden auch Vorträge angeboten – diese sind aber naturgemäß wenig individuell. Es existieren zwar Bewegungsbäder, was aber gerade für frisch operierte Patienten auf Grund der hohen Infektionsgefahr bzw. der Gefahr von Wundheilungsstörungen sogar sehr gefährlich sein kann. Insofern wäre hier insgesamt bei den stationären Rehabilitationsangeboten eine Anpassung wünschenswert.

Alternativ gibt es seit einigen Jahren auch viele ambulante Reha-Zentren. Das ist für viele Patienten heute ein richtiger Ansatz. Die Patienten werden morgens von Zuhause mit einem Bus abgeholt und zur Reha gebracht. Am Nachmittag werden sie wieder nach Hause gefahren. Patienten sind hierbei folglich aber auch ca. 5-7 Stunden täglich in der Einrichtung. In diesem Zeitraum absolvieren sie oft ca. 1-2 Stunden lang verschiedene Anwendungen, erhalten Beratung und eventuell noch ein Mittagessen. Aber auch hier ist leider ein Personalmangel zu verzeichnen, sodass Patienten oftmals den Rest der Zeit unbetreut sich selbst überlassen werden. Eine individuell auf die jeweiligen Patienten zugeschnittene Behandlung findet auch hier immer seltener statt. Es müssen auch organisatorische Probleme bewältigt werden. So muss für eine Rehabilitationsmaßnahme grundsätzlich ein Antrag bei der jeweiligen Krankenkasse gestellt werden. Die Beantragung bei den Kassen gestaltet sich oft schwierig, diese darf final erst nach dem Eingriff erfolgen und benötigt dann häufig einige Tage Zeit für eine Kostenzusage. Auch dieser Organisationsaufwand verschlingt zunehmend die knapp werdenden personellen Ressourcen“.

Worin sehen Sie nun einen alternativen Weg für die Nachbehandlung nach Hüft- und Knieprothesen-Operationen? 

„Wir gehen zunehmend dazu über, im Vorfeld mit fachlich sehr versierten und in der Endoprothetik besonders geschulten physiotherapeutischen Kollegen zusammenzuarbeiten, welche sich deutlich individueller mit den jeweiligen Patienten beschäftigen können. Das Konzept sieht vor, dass bereits vor dem Eingriff jeder Patient einen physiotherapeutischen Ansprechpartner hat, sich mit diesem optimal bereits auf die Operation vorbereiten kann und bereits einen Plan und die Termine für die persönliche Nachbehandlung bekommt. Die Einheiten wie z.B. Lymphdrainage, Physiotherapie und medizinische Trainingseinheiten werden rezeptiert. Auch so können Patienten sehr individuell und effektiv nachbehandelt werden. In vielen Fällen beginnen die ersten Behandlungen als Hausbesuch, und sobald die Patienten in die Praxis kommen können, ist die weitere Behandlung vor Ort möglich. Die Erfahrung zeigt, dass bereits nach ca. einer Woche dieser individuellen Behandlung die meisten Patienten ausreichend fit sind und mit Eigenübungen ein sehr gutes Ergebnis erreichen können. 

Ganz wichtig in diesem Konzept ist die Prähabilitation, denn viele Patienten brauchen dann dank dieser keine ausgiebige Rehabilitation! Am besten ist es auch, wenn die Nachbehandlung dort stattfindet, wo auch der behandelnde Arzt ist oder zumindest in der Nähe, falls es doch einmal Rückfragen oder Schwierigkeiten gibt“, empfiehlt Prof. Dr. Kutzner und führt aus: „Natürlich ist die Finanzierung ein Problem. Für privat versicherte Patienten ist das Rezeptieren meist kein großes Problem, im gesetzlich-versicherten Bereich gibt es größere Schwierigkeiten. Jedoch ist auch hier das Rezeptieren von physiotherapeutischen Anwendungen und Lymphdrainage 6 Monate nach einem endoprothetischen Eingriff budgetfrei.“


Prähabilitation, auch als präoperative Rehabilitation bekannt, bezieht sich auf Maßnahmen zur Vorbereitung eines Patienten auf eine bevorstehende Operation. Ziel ist es, die physische und psychische Verfassung des Patienten zu verbessern, um die postoperative Erholung zu beschleunigen und Komplikationen zu minimieren. Typische Elemente sind körperliches Training, Ernährungsberatung, psychologische Unterstützung, Raucherentwöhnung sowie Aufklärung und Schulung über den Eingriff und die postoperative Phase. So soll der Patient in bestmöglicher Verfassung operiert werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.


Die individuelle postoperative Nachbehandlung nach einer Hüft- oder Knie-TEP-Operation umfasst spezifische Übungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Mobilität, Kraft und Flexibilität des operierten Gelenks zeitgereicht wiederherzustellen und eine schnelle Genesung zu unterstützen. 

Zu den Übungen gehören typischerweise passive und aktive Bewegungsübungen, Gelenkmobilisation, Krafttraining, Gehen mit Unterstützung (z. B. Krücken oder Gehhilfen), Gleichgewichtsübungen und spezielle Dehnübungen. Der Physiotherapeut entwickelt einen individuellen Rehabilitationsplan, der auf den Bedürfnissen und dem Fortschritt des Patienten basiert. Dieser Plan kann Übungen umfassen, die zu Hause durchgeführt werden können, sowie regelmäßige Sitzungen beim Physiotherapeuten zur Überwachung des Fortschritts und zur Anpassung des Trainingsprogramms.

Für einen kurzstationären ENDO-over-night Eingriff oder einen ambulanten ENDO-in-a-day Eingriff muss der Operateur über umfangreiche Erfahrung und Expertise in der entsprechenden endoprothetischen Operationstechnik und ein strukturiertes Behandlungskonzept verfügen. 

Endo-in-a-day

Endo-over-night

Diese Operationen erfordern ein hohes Maß an technischem Können, um den Eingriff präzise und effizient durchzuführen. Der Operateur muss außerdem das Operations- und Pflegeteam effektiv koordinieren können, um sicherzustellen, dass alle Aspekte des Eingriffs reibungslos verlaufen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Operateur potenzielle Risiken und Komplikationen erkennt und angemessen managt, sowohl während des Eingriffs als auch in der postoperativen Phase. Eine klare und umfassende Kommunikation mit dem Patienten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dieser die Risiken, den Ablauf und die Erwartungen des Eingriffs versteht und mit ihnen einverstanden ist. Was die Kriterien für den Patienten betrifft, um für eine ENDO-over-night oder ENDO-in-a-day Operation in Frage zu kommen, gehören dazu eine gute allgemeine Gesundheit, ein unterstützendes soziales Umfeld, Compliance und Eigenverantwortung sowie das Fehlen schwerwiegender Begleiterkrankungen. Jeder Patient wird individuell bewertet, um festzustellen, ob er für eine ambulante Hüft- oder Knieendoprothese geeignet ist, und die endgültige Entscheidung wird vom behandelnden Team getroffen, basierend auf einer umfassenden Beurteilung der Patienten- und Gesundheitsfaktoren. 

„Der wichtigste Aspekt ist der ausdrückliche Wunsch des Patienten für einen ambulanten Behandlungspfad nach ausführlicher Aufklärung über das Prozedere, die Chancen und die Risiken. Es kommen doch deutlich mehr Patienten in Frage, als wir vor ein paar Jahren noch vermutet haben. Man darf nicht vergessen, dass die Patienten in der Regel direkt nach einer Operation voll belasten dürfen. Sie erhalten zwar Gehhilfen, die aber nur dem Sicherheitsgefühl dienen und helfen, die Belastung zu verteilen. Hilfsmittel wie Sitzerhöhungen für Toiletten oder Anziehhilfen für Strümpfe werden heute nicht mehr mitgegeben – dies ist heute zumeist nicht mehr notwendig. Das Risiko von hohem Blutverlust während der Operation ist heute nicht mehr hoch, einfach weil die notwendigen Schnitte minimal klein sind und keine Muskeln verletzt werden. Hinzu kommt, dass der Patient bei Hüft- und Kniegelenkersatzeingriffen prophylaktisch Tranexamsäure (ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antifibrinolytika bzw. Lysinanaloga) erhält, die einen starken Blutverlust verhindert. Es ist bei der Operation auch keinerlei Drainage mehr nötig. Von einem ambulanten Eingriff sind diejenigen Patienten ausgeschlossen, die tatsächlich niemanden als Unterstützung zur Seite haben, diejenigen mit einem ungünstigen Gesundheitsstatus und ältere Patienten, die mit zum Beispiel 90 Jahren in vielen Situationen einfach überfordert wären und daher stationäre Hilfe brauchen“, verdeutlicht Prof. Dr. Kutzner.

Bei ambulanten Hüft-TEP- oder Knie-TEP-Operationen können ähnliche Risiken und Komplikationen auftreten wie bei stationären Eingriffen, jedoch gibt es auch einige spezifische Aspekte zu beachten. 

Infektionen stellen eine potenzielle Gefahr dar, die sowohl ambulante als auch stationäre Patienten betrifft. Da ambulante Patienten jedoch weniger Zeit im Krankenhaus verbringen, könnte das Infektionsrisiko möglicherweise geringfügig niedriger sein. Dennoch sind eine sorgfältige postoperative Wundpflege und Überwachung erforderlich, um Infektionen zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Wund- und Schmerzmanagement. Ambulante Patienten müssen möglicherweise zu Hause mit Wund- und Schmerzmanagement-Techniken und Medikamenten umgehen. Ein angemessenes Schmerzmanagement ist entscheidend, um die Genesung zu erleichtern und Komplikationen zu vermeiden. Jederzeit sollte eine Kontaktmöglichkeit zum Behandlungs-Team etabliert sein. 

Für eine erfolgreiche Durchführung eines ambulanten endoprothetischen Eingriffs braucht der Patient einen sogenannten `Endo-Partner´, also einfach jemanden, der in den ersten Tagen nach der Operation unterstützend da ist. Ob das der Lebenspartner, ein Familienmitglied oder ein Freund ist, bleibt jedem selbst überlassen. Dieser Endo-Partner kann Zuhause alles vorbereiten, wenn der Patient entlassen wird, und ist einfach für die ersten noch nötigen Hilfen da. Holland hat hier zum Beispiel eine höhere Quote an ambulanten Operationen, weil Angehörige, die unterstützend da sind, auf Staatskosten von der Arbeit freigestellt werden. In den USA übernimmt dies das hingegen zu 98% das System in Form von Pflegediensten und weiteren Serviceangeboten“, schildert Prof. Dr. Kutzner und betont:

„Wir bieten im ENDOPROTHETICUM Rhein-Main für unsere Patienten bei Eignung sowohl die Möglichkeit eines ambulanten Hüft-TEP oder Knie-TEP Eingriffs als auch ein individuelles Nachbehandlungsprogramm für die postoperative Reha abseits der großen Reha-Einrichtungen an – das motiviert die Patienten, und sie können dieses selbstständig und bequem von Zuhause aus durchführen, um möglichst schnell vollumfänglich mobil zu sein. Ich erwarte, dass dieses Vorgehen in den kommenden Jahren zunehmend mehr in den Fokus kommt und wir die alten Zeiten hinter uns lassen“, so Prof. Dr. Kutzner und schließt damit unser Gespräch. 

Knie-TEP 1

Knie-TEP 2

Herzlichen Dank, sehr geehrter Herr Professor Dr. Kutzner, das motiviert alle Patienten, denen eine Hüft- oder Knieoperation bevorsteht!

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