Nach langjähriger Tätigkeit als Chefarzt der chirurgischen Klinik und als ärztlicher Direktor in der Helios St. Elisabeth Klinik in Oberhausen, übernahm Prof. Dr. med. Mike Ralf Langenbach im Herbst 2019 als Chefarzt die Leitung der Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Koloproktologie im Evangelischen Krankenhaus (EVK) Lippstadt - mit circa 18.000 stationären Patienten im Jahr eines der größten Akutkrankenhäuser der Region. Neben seiner klinischen Tätigkeit ist Prof. Dr. Langenbach zudem in der Forschung und Lehre an der Universität Witten/Herdecke aktiv.
Der Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie besitzt die Zusatzbezeichnung Proktologie und eine zusätzliche Qualifikation für minimal-invasive Chirurgie. Dank seiner umfassenden Ausbildung und langjährigen praktischen Erfahrung, ist der Mediziner mit dem gesamten Spektrum operativer Verfahren des Bauchraums und des Verdauungstraktes vertraut. Am EVK Lippstadt konnte er gemeinsam mit seinem Team unter anderem den Bereich der Hernien- und Refluxchirurgie konsequent weiter ausbauen. Mittlerweile werden in dem Krankenhaus jedes Jahr über 200 Operationen von Eingeweidebrüchen, wie Leisten- oder Nabelbrüche, durchgeführt. Als Mitglied der Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG) arbeitet die Klinik dabei nach höchsten Qualitätsstandards. Zudem war Prof. Langenbach federführend am Aufbau des Refluxzentrums im EVK Lippstadt beteiligt. Durch die „kurzen Wege“ und die enge, persönliche Abstimmung der verschiedenen Fachabteilungen „unter einem Dach“, erhalten betroffene Patienten hier zeitnah eine umfassende Diagnostik und individuell maßgeschneiderte Therapie.
Interdisziplinärer Ansatz – immer zum Wohl der Patienten
Für Prof. Langenbach ist die fachübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Klinik sowie der enge Austausch mit den niedergelassenen Ärzten unverzichtbar. Denn auch wenn der chirurgische Eingriff im Zentrum der Behandlung steht, so sind für den Mediziner unter anderem eine wirksame Schmerztherapie, die frühe Mobilisierung und die Verhinderung von Komplikationen - während und nach der Operation – ebenso wichtig für den Therapieerfolg.
Der enge und persönliche Austausch mit dem Patienten und seinen Angehörigen auf Augenhöhe ist für den Chefarzt in seiner Arbeit ebenfalls von zentraler Bedeutung. Hierzu gehört neben der individuellen und gut verständlichen Beratung über die Chancen und möglichen Risiken einer Operation, auch die Ermittlung der persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen des Patienten. Gerade für einen kranken und bedürften Menschen ist es aus Sicht des Mediziners wichtig, dass er sich jederzeit wohlfühlt, menschliche Fürsorge spürt und vollstes Vertrauen in die Professionalität des Behandlers hat. Für Prof. Langenbach endet seine Arbeit deshalb nicht im Operationssaal – nach der Operation begleiten er und sein Team den Genesungsprozess des Patienten weiterhin engmaschig und stehen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.
Möglicherweise lassen sich das hohe Engagement und Einfühlungsvermögen von Prof. Langenbach durch die Umstände erklären, unter denen der heute erfahrene Spezialist seine Passion für die Medizin entdeckte: Er absolvierte als junger Mann seinen zwanzigmonatigen Zivildienst in der Pflege – und nach diesen Erfahrungen stand schnell fest, dass er Arzt werden wollte.
Hernienspezialist: komplexe Eingeweidebrüche
Bei Eingeweidebrüchen ist Prof. Langenbach mit allen modernen Verfahren der heutigen Chirurgie vertraut: Vom klassischen Leistenbruch über Nabelbrüche und Narbenbrüche bis zu komplexen Schenkelhernien und Bauchwandbrüchen reicht die operative Palette des Facharztes. Bei Leistenbrüchen entscheidet der Spezialist mit seinem Team, ob der Bruch mit einem Kunststoffnetz versorgt wird, was zumeist die Gefahr erneuter Leistenbrüche verringert, oder ob eine Operation ohne Kunststoffnetz sinnvoll ist. Auch die Entscheidung, ob ein Eingriff minimal-invasiv oder als offene, also konventionelle Operation erfolgt, wird individuell getroffen – auch mit den jeweiligen Patienten in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch.
In der Regel erfolgt der Eingriff durch die sogenannte Schlüssellochchirurgie, also minimalinvasiv. Dabei verwendet Prof. Langenbach zumeist die TAPP-Technik – eine sehr schonende und sicheres Operationsverfahren, nach dem sich der Patient sehr schnell wieder erholt. Offene Operation absolviert er entweder nach Lichtenstein – mit Kunststoffnetz – oder nach Shouldice, dann ohne Netz.
Auch Bauchwand- oder Narbenbrüche werden in der Regel durch minimal-invasive Operationen versorgt. Bei sehr großen Brüchen oder starken Verwachsungen nach vorherigen Operationen fällt die Wahl eher auf offene Eingriffe. Auch dabei verwendet Prof. Langenbach – etwa zur Raffung der Bauchdecke – häufig Kunststoffnetze. Da Prof. Langenbach für jeden Patienten ein individuelles Konzept erstellt, kommen auch auf den ersten Blick eher ungewöhnliche Kombinationen vor, die dann durchaus zu neuen Standards moderner Verfahren führen können.
Sehen Sie hier, ein interessantes Video zur Hernienchirurgie aus dem EVK Lippstadt!
Reflux: Volkskrankheit Sodbrennen
Der zweite Bereich, auf den sich Prof. Dr. med. Mike Ralf Langenbach mit großem Einsatz spezialisiert hat, ist das umfangreiche Themenfeld Reflux. Das dafür eigens im EVK Lippstadt gegründete Refluxzentrum ist voll und ganz auf Diagnose und Therapie der Refluxkrankheit ausgerichtet. Die Erkrankung, die offiziell Refluxösophagitis heißt, beschreibt den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre – was in der Regel mit einem quälenden Sodbrennen einhergeht. Neben Schmerzen und Unwohlsein leiden Betroffene außerdem häufig unter Schlafstörungen und verlieren den Genuss am Essen und der Geselligkeit. Neben dem hohen Leidensdruck birgt die Erkrankung, wenn sie lange unbehandelt bleibt, weitere Risiken: Der saure Mageninhalt kann die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre reizen und Entzündungen verursachen. Langfristig können sogar bösartige Gewebeveränderungen, der sogenannte Barrett-Ösophagus, drohen.
Um die Ursache der vielfältigen und oft unspezifischen Symptome der Erkrankung abzuklären, arbeiten in dem von Prof. Langenbach geleiteten Refluxzentrum verschiedene Fachabteilungen interdisziplinär zusammen. Das Team der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie sowie die Abteilung für Radiologie führen eine umfassende Diagnostik durch, um die Intensität und genaue Ursache der Beschwerden zu ermitteln. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen erhält der Patient im ersten Schritt eine Empfehlung für die Veränderung von Lebensgewohnheiten und/oder medikamentöse Therapie.
Reflux: besonders schonende Eingriffe
Führt die konservative Therapie auf Dauer nicht zum gewünschten Erfolg oder liegen bereits auffällige Veränderungen der Schleimhaut vor, ist eine operative Therapie oft die einzige Option. Wenn nach ausführlicher Diagnostik ein detailliertes Bild der Beschwerden vorliegt, stimmt Prof. Langenbach die genaue Operationsmethode in einem Beratungsgespräch ab. Der Spezialist und sein Team besitzen bei der operativen Behandlung der Refluxkrankheit umfassende Erfahrung: Der Eingriff erfolgt immer so schonend wie möglich – in der Regel minimal-invasiv. Dabei kann sich Prof. Langenbach auch auf die innovative Ausstattung des EVK Lippstadt verlassen, das über einen hochmodernen Operationsroboter verfügt. Mit diesem Da Vinci®-System hat der Operateur eine hochpräzise Steuerhilfe zur Seite, bei der er über eine Konsole vier Roboterarme mit kleinsten Instrumenten in Echtzeit bewegen kann. Besonders bei komplexen Operationen bietet der Roboter große Vorteile und erlaubt gewebeschonendes und blutungsarmes Operieren, was auch eine schnellere Genesung der Patienten zur Folge hat.